Als eine der ersten Firmen griff BrightSource zu und bekam schließlich neben den riesigen Millionensummen von Partnerinvestitionen insgesamt 1,6 Milliarden US-Dollar an Staatsdarlehen.
BrightSource und Google investierten jeweils 168 Millionen US-Dollar und NRG Solar gab 300 Millionen für das Ivanpah-Projekt. „Wir sind aufgeregt, denn wir investieren damit jetzt die größte Summe jemals in ein Projekt für saubere Energie und damit helfen wir auch erstmals ein kommerzielles Kraftwerk für Solarenergie in dieser Größe zu etablieren“, betont Rick Needham, Director of Green Business bei Google, die Besonderheit des Projekts.
Ivanpah soll allein dem Land Kalifornien, das den Grund, auf dem Ivanpah errichtet wird, zur Verfügung stellte, in den ersten 30 Jahren rund 300 Millionen US-Dollar Steuereinnahmen bringen. Allerdings nur ein Tropfen auf den heißen Wüstensand, bedenkt man wie hoch die staatlichen Investitionen gewesen sind.
Europa spricht von Desertec
Wer in Deutschland auf die Suche nach einem vergleichbaren Projekt geht, kann durchaus fündig werden. Allerdings nur im Kleinformat: Ein Versuchskraftwerk mit derselben Grundidee, sprich einem ähnlichen Stromturm umringt von Spiegeln, steht im nordrhein-westfälischen Jülich. Die 23 Millionen Euro teure Testanlage besitzt allerdings nur rund 2000 Spiegel und hat eine Spitzenleistung von 1,5 Megawatt.
Sie dient damit in erster Linie Forschungszwecken. Insbesondere für das Super-Projekt Desertec. Wie in der kalifornischen Mojave-Wüste soll ein derartiges Solarkraftwerk in der Wüste Sahara entstehen. Erfahrungswerte dafür sollten aus Jülich kommen.
Dieses Wüstenstromprojekt selbst steckt derzeit jedoch in einer Krise. Erst erschwerten die Revolutionen in Nordafrika die Planungen. Es folgten verschiedene Investitionsschwierigkeiten und die Insolvenz des beteiligten Unternehmens Solar Millenium.
Der Riese unter den Projekten
Insgesamt neun Solaranlagen mit dem gleichen System wie Ivanpah bekamen 2011 die Genehmigung zum Bau. Insgesamt 17 Projekte waren von der kalifornischen Energiekommission geprüft worden. Ivanpah ist mit Abstand das größte Projekt, das jetzt Realität wird.
Zunächst ist es für 30 Jahre angelegt. Inwiefern sich das Großprojekt für die Investoren und Energieversorger rechnen wird, bleibt abzuwarten.
Ab nächstem Jahr sollen die Garagen-Tor großen Spiegel die Sonnenstrahlen auf den Turm lenken, aber bis dahin werden die Mitarbeiter in hunderten von Autos tagtäglich zunächst über den Freeway und dann über die für kalifornische Verhältnisse schmale Straße brausen, um am Fuße der Clark Mountains den Wüstensee aus Spiegeln zu vervollständigen.