Weltwasserforum Milliarden sitzen auf dem Trockenen

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Wasserknappheit in Europa

Ausgetrockneter Po Quelle: dpa

Und laut einer Prognose des Weltklimarats werden im Jahr 2070 insgesamt 44 Millionen Europäer vom Wassermangel betroffen sein. Dann könnten die Flüsse in Zentral- und Südeuropa bis zu 80 Prozent weniger Wasser führen; auch Kraftwerke könnten deshalb auf dem Trockenen liegen.

„Auch wenn in Deutschland und Westeuropa die Situation derzeit weitgehend entspannt ist, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir uns bereits mitten in einer globalen Wasserkrise befinden“, warnt Martin Geiger vom World Wide Fund for Nature (WWF). Seine Organisation zählt seit der Jahrtausendwende weltweit über 50 gewaltsame Konflikte, bei denen es um die Wassernutzung ging. Denn gerade in Grenzregionen ist häufig ist völlig ungeklärt, wem die Verwendung von Wasserflächen zusteht.

Lobbyveranstaltung der Wasserwirtschaft

Deshalb fordert der WWF die Delegierten des Wasserforums dazu auf, ihre Regierungen zur Unterzeichnung der UN-Fluss-Konvention zu bewegen. Sie soll ein partnerschaftliches, zwischenstaatliches Management für Flüsse und Seen ermöglichen, die Ländergrenzen überschreiten. Dass auch EU-Staaten wie Österreich, Großbritannien oder Dänemark die Konvention noch nicht unterzeichnet hätten, sei eine Blamage, so der WWF.

Die globalisierungskritische Organisation Attac ging mit ihrer Kritik einen Schritt weiter: Das Weltwasserforum sei „eine große Lobbyveranstaltung der Wasser- und Energiewirtschaft“ und diene vor allem als Kontaktbörse zwischen Regierungen und den globalen Wasserkonzernen.

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