Wie Düfte uns beeinflussen Riecht es nach Orange, sitzt das Geld lockerer

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Der perfekte Duft

Augen und Ohren des Kunden hat die Werbung bereits erschlossen. Beim Duftmarketing zielt die Strategie auf die Nase und spontanen Emotionen des Käufers. Quelle: dpa

Um den richtigen Geruch für Samsung zu finden, hat „Scentcommunication“ einen völlig neuen Duft entwickelt. Die Kosten für eine individuell designte Molekül-Marke schwanken zwischen 20.000 bis 40.000 Euro, je nach Exklusivität des Dufts und der benötigten Rohstoffe. Für „klassische“ Duftassoziationen gibt es einschlägigere Inhaltsstoffe. Je nach intendiertem Firmenimage eigenen sich unterschiedliche Inhaltsstoffe: In Modegeschäften sind Orangendüfte beliebt, da sie auf die meisten Menschen erfrischend und stimmungsaufhellend wirken.

Für Banken oder Versicherungen bieten sich ehr andere Basiskomponenten an, deren Duft eine beruhigende Wirkung (Lavendel) und konzentrations- und energetische Wirkung haben (Citrus).

Verkaufspsychologe Michael Huger schätzt die Bedeutung des Duftmarketings zurückhaltender ein. Im Einklang mit anderer Werbung könne der Duft zwar auch eine Rolle spielen, so Huger, aber andere Faktoren wie ein seriöser Internetauftritt, der schlichte Nutzwert des Produkts und der rationale Kunde als Mensch seien entscheidender.

Ob die flächendeckende Raumbeduftung auch gesundheitliche Folgen haben kann, ist noch nichts restlos geklärt. Immerhin gibt es rund eine halbe Million Duftstoff-Allergiker in Deutschland. Auf der Grundlage einer Studie hat das wissenschaftliche Beratungskomitee der Europäischen Union eine Liste von 26 Stoffen erstellt, die in bestimmten Konzentrationen allergische Reaktionen auslösen können und deklarationspflichtig sind. Laut Umweltbundesamt bleiben die Hersteller von Kosmetikerzeugnissen oft unterhalb der gefährlichen Konzentrationsgrenzen  "oder ersetzen diese Substanzen durch andere, die sie nicht ausweisen müssen, die aber möglicherweise ebenfalls Allergien auslösen können.“

Für den Umgang mit Duftstoffen in geschlossenen Räumen hat das Umweltbundeamt deswegen auch einen einfachen Tipp: „Besser ist, die Wohnung regelmäßig zu lüften und zu reinigen.“

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