Markenuntersuchung

Adventszeit frischt das Image der Einzelhändler auf

Die geschäftige Adventszeit bringt derzeit nicht nur Einzelhandelsverbände zum Strahlen. Die Deutschen zeigen sich kurz vor dem Fest wohlwollend und versüßen den Einzelhandels-Marken das Weihnachtsgeschäft durch steigende Imagewerte. Neben dem Buch- und Elektrofachhandel profitiert davon vor allem die Marke Karstadt. Dies offenbart ein Blick auf die vorweihnachtlichen Werte des Markenmonitors YouGov BrandIndex.

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Eingang des Karstadt Quelle: dpa

Demnach gehört Karstadt zu den deutlichsten Image-Gewinnern der zweiten Jahreshälfte. Um satte 19 BrandIndex-Punkte legte das Image der Kaufhauskette seit Juli zu, um sieben allein in der Adventszeit. Damit halbierte sich der Abstand zwischen Karstadt und der Konkurrenz von Galeria Kaufhof seit Juli - Karstadt rangiert aktuell bei +55, die Galeria Kaufhof bei +66 BrandIndex-Punkten. Interessant dabei: Karstadt schneidet seit Juli auf allen im BrandIndex erhobenen Unterebenen deutlich besser ab als noch im Sommer, beispielsweise in punkto Qualitätsempfinden, Preis-Leistungs-Verhältnis oder auch Weiterempfehlungsbereitschaft. Und auch das Arbeitgeber-Image von Karstadt legte deutlich zu.

Elektrofachhandel im Image-Aufwind

Ebenfalls im Image-Aufwind befindet sich der Elektrofachhandel - am deutlichsten die Marke ProMarkt. Damit liegt diese allerdings auch in der Adventszeit deutlich abgeschlagen hinter den beiden Image-Lieblingen Saturn und MediaMarkt, die sich seit Jahresmitte ein stetiges Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Derzeitiger Spitzenreiter mit 52 Index-Punkten: Saturn. In der für den Elektrofachhandel wichtigen Vorweihnachtszeit fiel MediaMarkt den Deutschen allerdings etwas stärker positiv auf als Saturn. Entsprechend spannend bleibt das Duell auch im neuen Jahr.

 Und auch der Buchhandel kann sich in der Vorweihnachtszeit über steigende Image-Werte freuen. Während die Buchladenkette Hugendubel seit Juli um neun Index-Punkte zulegte und aktuell einen Wert von +55 erreicht, verbesserte sich das Image der Marke Mayersche ebenfalls - auf inzwischen +42 Index-Punkte. Deutlicher Spitzenreiter bleibt die Marke Thalia, die derzeit bei +65 Index-Punkten rangiert und sich ebenfalls leicht verbessern konnte.

Wikileaks schadet Amazon

Es gibt aber auch Ausnahmen: Gegen den positiven Trend entwickelt sich derzeit der Online-Versandhandel Amazon. Seit Anfang Dezember bekannt wurde, dass Amazon die Verbindungen zur umstrittenen Enthüllungsplattform WikiLeaks kappte, entwickelt sich der langfristig orientierte BrandIndex-Wert der Marke leicht rückläufig. Deutlicher fallen die parallel zum BrandIndex erhobenen Buzz-Werte aus, die Auskunft darüber geben, ob und wie sehr eine Marke kurzfristig positiv oder negativ wahrgenommen wird. In Deutschland sackte der Buzz-Wert allein in den vergangenen zwei Wochen um 15 Indexpunkte ab. Es bleibt abzuwarten, ob sich das bislang verhältnismäßig stabile Image der Marke Amazon, dadurch dauerhaft  eintrüben wird.

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