Süßwaren Balisto-Riegel wird nachhaltig

Der Süßwarenriese Mars bringt seinen beliebten Schokoladenriegel Balisto ab Mitte des Jahres mit Kakao aus zertifiziertem Anbau auf den Markt. Süßwaren werden auch 2011 in Deutschland vergleichsweise billig bleiben.

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Schokoriegel Balisto

Nein, nicht auf der am kommenden Wochenende in Köln beginnenden weltgrößten Süßwarenmesse ISM lässt Mars die Katze aus dem Sack. Sondern schon einige Tage vorher, in einem kleinen Konferenzraum eines Hotels in Düsseldorf. Denn Mars glänzt auf der ISM ebenso mit Abwesenheit wie andere Branchenriesen namens Ferrero, Wrigley, Nestle, Kraft Foods oder Storck.   

Als erster namhafter Markenhersteller bringt Mars mit Balisto einen vollständig auf Nachhaltigkeit zertifizierten Schokoriegel auf den Markt. „Ab Sommer stellen wir europaweit das gesamte Balisto-Sortiment auf ökologisch verträglich angebauten Kakao um“, sagt Mars Chocolate-Chef Thomas Bittinger. Mars arbeitet dafür mit der Non-Profit-Organisation Utz Certified zusammen, die vor Ort in den Kakaoanbauländern dafür Sorge trägt, das unter anderem keine Wälder abgeholzt werden, Zwangs- oder Kinderarbeit unterbunden wird oder keine umweltschädlichen Dünge- oder Spritzmittel zum Einsatz kommen. Utz ist in den Niederlanden beheimatet und arbeitet unter anderem auch mit Nestle, Oxfam, Ahold, Barry Callebaut sowie dem WWF zusammen.

Der Mars-Konzern hatte bereits vor anderthalb Jahren angekündigt, bis zum Jahr 2020 die weltweite Produktion aller Schokoladenprodukte auf zertifizierten Kakao umstellen zu wollen. Bis 2040 wolle der Konzern zudem komplett C02-neutral produzieren.

Besser als der Markt

Mars Chocolate ist die deutsche Süßwarentochter des weltweit agierenden Familienunternehmens Mars Inc. mit Sitz in Virginia in den USA. Der Umsatz des 1911 von Frank Mars gegründeten Unternehmens liegt bei rund 30 Milliarden US-Dollar. Vor zwei Jahren hatte Mars den ebenfalls familiengeführten Kaugummi-Giganten Wrigley übernommen. Mars hatte vor genau 50 Jahren den gleichnamigen Schokoriegel nach Deutschland gebracht.  

Der Mars-Konzern ist jedoch weit mehr als die bekannten Riegel Mars, Balisto, Milky Way, Snickers, Twix und M&M’s oder Kaugummis wie Wrigley, Orbit, Airwaves und Hubba Bubba. Zum Unternehmen zählen auch Tiernahrung (Sheba, Whiskas, Kitekat, Frolic), Lebensmittel (Uncle Ben’s), Getränke aus Automaten sowie Pflanzengranulate der Marke Seramis.   

Das größte Geschäft macht Mars in Deutschland mit Tiernahrung (720 Millionen Euro), gefolgt von Süßwaren (500), Kaugummis (300) und Getränken (60 Millionen Euro).

Mars Chocolate entwickelte sich 2010 besser als der gesamte deutsche Süßwarenmarkt. Der Umsatz der in Viersen am Niederrhein beheimateten Schoko-Sparte steigerte den Umsatz um vier Prozent auf rund 500 Millionen Euro. Der Marktanteil bei den Schokoladenwaren stieg laut Mars-Chocolate-Chef Bittinger um 0,4 auf fast 11 Prozent. Damit sei Mars hinter Ferrero (Duplo, Hanuta, Mon Cherie) und Kraft Foods (Milka, Toblerone) die Nummer drei im deutschen Schoko-Markt. Renner im Mars-Sortiment sei im vergangenen Jahr Snickers gewesen, dessen Umsatz um 16 Prozent gestiegen sei. Aufgrund der angespannten Situation an den Rohstoffmärkten kündigte Bittinger moderate Preissteigerungen im „niedrigen einstelligen Prozentbereich“ für einzelne Artikel an.

Das passt zu den Aussagen anderer Süßwarenhersteller. Trotz zuletzt deutlich gestiegener Preise für Kakao, Weizen, Butter und Zucker werden Süßwaren in diesem Jahr voraussichtlich nicht nennenswert teurer. Das kündigten Branchenvertreter im Vorfeld der am Sonntag in Köln beginnenden weltweit größten Süßwarenmesse ISM an. Zur Begründung verwiesen sie auf den starken Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel. Nach einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Nielsen sind nirgendwo in Europa Süßwaren so billig wie in Deutschland. In Norwegen, dem teuersten Land für Naschartikel, müssen die Verbraucher für einen Warenkorb mit 14 identischen Markenprodukten mehr als doppelt so viel bezahlen wie in Deutschland.

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