Übernahme vorerst gescheitert Banken retten Autozulieferer HP Pelzer vor der Insolvenz

Nachdem die Übernahme von HP Pelzer durch einen Investor vorerst gescheitert ist, stellen nun die Banken dem angeschlagenen Automobilzulieferer weiteres Kapital zur Verfügung.

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Die Kredit gebenden Banken um Goldman Sachs und die Bayerische Landesbank schießen weitere Gelder nach. "Damit ist die drohende Insolvenz von HP Pelzer abgewendet", teilte das Unternehmen aus Witten, für das rund 4000 Mitarbeiter arbeiten, gestern mit. Dank neuer finanzieller Mittel könne das operative Geschäft ohne Unterbrechung fortgeführt werden. Das Unternehmen, das sich selbst als einen führenden Anbieter von Verkleidungsteilen und Schalldämmung für Autos, bezeichnet und fast alle Automobilhersteller beliefert, führt nun aber ein Treuhänder: Firmengründer Helmut Pelzer ziehe sich, wie bereits angekündigt, als Gesellschafter und Geschäftsführer zurück, gab HP Pelzer bekannt. Die Leitung soll Kay Michel von der Restrukturierungsberatung Alvarez & Marsal übernehmen. Die Anteile des Unternehmens werden den Angaben zufolge künftig von dem Sanierungsexperten Horst Piepenburg über eine unabhängige Gesellschaft gehalten. Der bis vor wenigen Tagen noch anvisierte Verkauf an einen Investor ist damit gescheitert. HP Pelzer hatte von einem weiteren Interessenten gesprochen, nachdem die bereits vergangenes Jahr ausgehandelte Übernahme durch die Beteiligungsgesellschaft MVB aus Plettenberg geplatzt war. Eine mit der Situation vertraute Person sagte, langfristig sei noch immer ein Verkauf des Unternehmens geplant. Vorerst müsse HP Pelzer aber saniert und in ruhigere Gewässer gebracht werden. Wie groß die Kapitalspritze der beteiligten Banken ist, wurde zunächst nicht bekannt. HP Pelzer erzielte 2005 einen Umsatz von 590 Millionen Euro. Von den insgesamt rund 4000 Mitarbeitern arbeiten etwa 800 in Deutschland.

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