Raumfahrt Bremer OHB erhält Zuschlag für die ersten acht Galileo-Satelliten

Das erste Drittel der geplanten 24 Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo wird das Unternehmen OHB bauen. Die Bremer erhielten damit den Vorzug vor der EADS-Raumfahrttochter Astrium.

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Grafik des den Satelliten Quelle: AP

Die Europäische Raumfahrtagentur ESA hat intern entschieden, dem Bremer Raumfahrtkonzern OHB den Zuschlag zum Bau der ersten acht von 24 Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo zu erteilen. Damit hat OHB die EADS-Raumfahrttochter Astrium im Wettbewerb und den lukrativen Auftrag ausgestochen. Das bestätigte EADS-Chef Louis Gallois gegenüber der WirtschaftsWoche.

„Natürlich sind das keine guten Neuigkeiten. Wir hoffen, bei den weiteren Tranchen von Galileo-Satelliten erfolgreich zu sein“, sagte Gallois dem am Montag erscheinenden Magazin. Damit haben sich die Spekulationen bewahrheitet, dass die ESA die Aufträge in mehreren Losen an verschiedene Hersteller vergeben will, um den Wettbewerb zu stärken.

Für Astrium ist der Erfolg des Konkurrenten OHB ein erheblicher Rückschlag. „Wenn wir den Auftrag nicht vollständig kriegen, stecken wir echt im Schlamassel“, sagte der Chef der Astrium-Satellitensparte Evert Dudok im Juni der WirtschaftsWoche.

Das bestreitet heute Gallois. „Überschätzen Sie die Auswirkungen auf unsere Raumfahrtsparte nicht. Astrium hat das beste Jahr seiner Geschichte hinter sich und mehr Aufträge denn je.“ Astrium werde trotz zunehmender Konkurrenz weiter wachsen.

„Unsere Ariane-5-Träger-Rakete nimmt derzeit klar eine weltweite Führungsposition ein. Wir wissen, dass der Wettbewerb zunimmt – aber wir fürchten ihn nicht“, so Gallois, der damit auf die preisgünstigere Trägerrakete Sojus anspielt, die derzeit versucht, der Trägerrakete Ariane Aufträge abzuwerben. „Zudem sind Dienstleistungen bereits ein wachsender und sehr dynamischer Teil des Astrium-Geschäfts. Darum wird der Weltraum noch lange zu den großen Wachstumsträgern des Konzerns gehören.“

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