Finanzkrise Commerzbank wird teilverstaatlicht

In einer bisher einmaligen Aktion in Deutschland beteiligt sich der Bund direkt am Aktienkapital der zweitgrößten Privatbank des Landes. Die Commerzbank soll mehr als zehn Milliarden Euro aus dem Banken-Rettungsfonds bekommen.

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Commerzbank Quelle: AP

Die Commerzbank bekommt unmittelbar vor der Übernahme der angeschlagenen Dresdner Bank weitere zehn Milliarden Euro aus dem staatlichen Rettungsfonds und wird teilverstaatlicht.

Das sei mit dem staatliche Rettungsfonds SoFFin vereinbart worden, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag in Frankfurt mit. Der Staat halte künftig 25 Prozent plus eine Aktie an der neuen Commerzbank.

Einerseits würden dazu rund 295 Millionen Aktien der Commerzbank zu einem Preis von sechs Euro ausgegeben. Daneben gewähre der Bankenrettungsfonds dem Institut eine weitere stille Einlage von 8,2 Milliarden Euro.

Kurz nach Bekanntwerden der Kapitalspritze des Bundes für die Commerzbank am Donnerstag brach der Kurs des Dax-Konzerns um mehr als 13 Prozent ein.

Kapitalquote der Commerzbank steigt auf zehn Prozent

Nach Angaben der Commerzbank steigt durch die Kapitalspritze die Kernkapitalquote des Instituts nach der anstehenden Übernahme der Dresdner Bank auf etwa zehn Prozent.

Darüber hinaus stärke die Allianz die Kapitalausstattung ihrer Noch-Tochter Dresdner Bank mit 1,45 Milliarden Euro durch eine stille Einlage und die Übernahme von Risikopapieren.

Die Commerzbank hatte Ende vergangenen Jahres bereits eine Kapitalhilfe des staatlichen Rettungsfonds von 8,2 Milliarden Euro in Anspruch genommen. Weitere Belastungen bei dem Institut und bei der Dresdner Bank machten Finanzkreisen zufolge nun die neue Unterstützung nötig. Nach Informationen der "Financial Times Deutschland" schlummern in den Büchern der Dresdner Bank noch Milliardenrisiken durch ausfallgefährdete Wertpapiere.

Mit dem frischen Kapital des Soffin steht die Übernahme der Dresdner Bank kurz vor dem Abschluss. Die beabsichtigten Maßnahmen erfolgen vorbehaltlich der notwendigen Gremienbeschlüsse“, hieß es bei der Commerzbank. Der Verkauf der Dresdner Bank solle in den nächsten Tagen abgeschlossen werden, teilte auch die Allianz mit.

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