Weizen-Ernteausfälle Kamps erwartet steigende Brot- und Brötchenpreise

Nach dem Machtwechsel bei Kamps will die Bäckereikette expandieren. Das Unternehmen plant mehr als 100 neue Backstuben. Die Brötchen, die darin gebacken werden, werden künftig aber wohl teurer. Kamps-Chef Jaap Schalken erwartet, dass die gestiegenen Weizenpreise auch beim Verbraucher ankommen werden.

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Die neuen Kamps-Eigentümer wollen die Zahl der Backstuben ausbauen. Quelle: ap

HB DÜSSELDORF. Verbraucher müssen nach den Worten von Kamps- Chef Jaap Schalken mit höheren Preise für Brot und Brötchen rechnen - Grund seien die Ernteausfälle beim Weizen. "Für den Gesamtmarkt gibt es einen erheblichen Druck, der letztlich auch beim Kunden ankommen dürfte", sagte der Chef der Bäckereikette der "Wirtschaftswoche".

"Die Entwicklung des Weizenpreises ist unerfreulich", sagte Schalken. Sie sei aber "für Kamps verkraftbar, da wir uns abgesichert haben". Die 900 Kamps-Filialen würden deshalb "sicherlich nicht die ersten sein, die die Preise erhöhen".

Wegen der schweren Dürre und der Waldbrände in Russland sowie der Flutkatastrophe in Pakistan werden erhebliche Ausfälle bei der Weizenernte befürchtet. In den vergangenen Wochen hatte es bereits deutliche Preisaufschläge beim Weizen gegeben. Der Anteil des Mehls am Brötchenpreis ist allerdings klein: Nach den Worten von Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) liegt er bei lediglich zwei Cent.

Mit Blick auf das eigene Geschäft bekräftigte Kamps-Chef Schalken seine Expansionspläne: "Jetzt wollen wir noch stärker wachsen und werden gemeinsam mit unseren Franchise-Partnern bis zu 20 Millionen Euro pro Jahr investieren", kündigte er an. Am Mittwoch war bekannt geworden, dass der bisherige Kamps-Eigner, der italienische Barilla-Konzern, das Unternehmen an den Frankfurter Finanzinvestor ECM Equity Capital und das Kamps- Management verkauft.

ECM-Partner Richard Gritsch sagte der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung", Kamps wolle mehr als 100 neue Backstuben eröffnen. "So können wir auch in bisher leere Flecken, wie beispielsweise nach München, vorstoßen." Diese Filialen sollten an hochfrequentierten Plätzen wie Flughäfen, Bahnhöfen oder in Einkaufszentren entstehen. Man setze auf den "Trend zum Außer-Haus-Verzehr".

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