Konjunkturfaktor Krieg Keynesianische Muster

Wie wirkt sich der Krieg auf die Konjunktur aus?

  • Teilen per:
  • Teilen per:
Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Grafik: Konjunkturfaktor Krieg

Auch von den Vereinigten Staaten verlangte der Zweite Weltkrieg einen hohen Blutzoll: 407.000 amerikanische Soldaten fanden im Kampf gegen Japan und Deutschland den Tod, 672.000 wurden verletzt. Tod und Leiden werden jedoch von der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung nicht erfasst. So kommt es, dass sich der Zweite Weltkrieg in den Wirtschaftsstatistiken als reiner Segen niederschlägt. Das amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg zwischen 1942 und 1944 um insgesamt fast 50 Prozent (Grafik). Erstmals seit der großen Depression sank die Arbeitslosenquote nachhaltig unter die Zehn-Prozent-Schwelle.

Mehr zum Thema in der aktuellen WirtschaftsWoche. Kennen Sie schon das Mini-Abo?

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

Auch der Koreakrieg und der Vietnamkrieg erwiesen sich als Konjunkturmotoren. Während des Waffengangs gegen das kommunistische Nordkorea erzielte die US-Wirtschaft jährliche Zuwachsraten von durchschnittlich gut sechs Prozent. Und als die Regierung von Präsident Lyndon B. Johnson Mitte der Sechzigerjahre ihr Engagement in Vietnam dramatisch ausweitete, kamen die USA auf ein Wirtschaftswachstum von durchschnittlich mehr als fünf Prozent. Der Grund ist simpel: Die Kriegsanstrengungen bedeuteten einen drastischen Anstieg der Binnennachfrage, und weil sie größtenteils auf Pump finanziert wurden, wirkten sie wie gewaltige keynesianische Konjunkturprogramme. So stiegen die amerikanischen Rüstungsausgaben zwischen 1940 und 1943 von knapp zwei auf 37 Prozent des amerikanischen BIP, das Budgetdefizit schoss von drei auf über 30 Prozent in die Höhe. Dass die Irakinvasion eine ähnlich wohltuende Wirkung auf die US-Konjunktur entfalten könnte, ist jedoch so gut wie ausgeschlossen: 75 Milliarden Dollar, so der am vergangenen Montag bekannt gegebene Kostenvoranschlag des Weißen Hauses, mag zwar viel zu tief gegriffen sein. Doch um im Zuge der Irakinvasion einen auch nur halb so großen Nachfrageimpuls zu erzielen wie etwa während des Koreakrieges in den Fünfzigerjahren, müsste der Pentagon-Etat um rund 400 Milliarden Dollar erhöht werden – und das über Jahre hinweg. Selbst die düstersten Szenarien der Experten gehen von ungleich geringeren Summen aus. Wahrscheinlicher ist daher, dass der jetzige Waffengang in seinen wirtschaftlichen Konsequenzen viel eher dem ersten, in heutigen Preisen gut 80 Milliarden Dollar teuren Golfkrieg ähneln wird. Damals wurden die keynesianischen Effekte überlagert von den Folgen sinkenden Konsumentenvertrauens und steigender Ölpreise. Die ohnehin wackelige US-Konjunktur kippte in eine Rezession ab. Wie heute hofften auch vor zwölf Jahren viele Experten, ein rasches Kriegsende werde den Weg freimachen für einen kräftigen Wirtschaftsaufschwung. Damals wurden die Hoffnungen bitter enttäuscht: Auch nach der Befreiung Kuwaits wollte die amerikanische Wirtschaft nicht so recht in Schwung kommen – zu tief saß der Schock, den Krieg und Rezession den Konsumenten versetzt hatten. Volle zweieinhalb Jahre sollte es dauern, bis die Konjunktur wieder richtig Fuß fasste.

© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%