Trotz Reaktorhavarien in Japan RWE verlangt weiter längere Atomlaufzeiten

Die Katastrophe in Japan und das schwer beschädigte Atomkraftwerk in Fukushima, hat in Deutschland wieder die Dabatte um den Atomaussteig ausgelöst. Der Stromkonzern RWE hat eine klare Antwort gegeben.

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Das von RWE betriebene Atomkraftwerk Biblis in Südhessen. Quelle: handelsblatt.com

Der Energiekonzern RWE will seine Atomkraftwerke wie geplant länger am Netz lassen.

„Alter ist kein Maßstab für die Sicherheit einer Anlage. Entweder ein Atomkraftwerk erfüllt die Sicherheitsanforderungen oder nicht“, sagte das Vorstandsmitglied der RWE Power AG, Gerd Jäger, der „Welt am Sonntag“.

In Deutschland würden höchste Sicherheitsstandards angesetzt. Naturkatastrophen wie der Tsunami in Japan seien in Europa zudem nicht zu erwarten. Bei RWE sei jeder AKW-Standort genau überprüft worden, und die Sicherheit habe oberste Priorität, wurde der Manager zitiert. „Dennoch gibt es natürlich wie in allen Lebensbereichen Restrisiken.“ Diese müssten minimiert werden.

RWE-Chef Jürgen Großmann vermied auf Nachfrage jede Aussage zu den Folgen der japanischen Katastrophe für Deutschland. Wörtlich saget Großmann dem Handelsblatt: „Wir nehmen die Situation sehr ernst und stehen in ständigem Austausch mit den zuständigen internationalen Organisationen“, sagte Großmann dem Handelsblatt. „Wir hoffen sehr, dass es gelingt, die Auswirkungen für Menschen und Umwelt zu begrenzen.“

In Deutschland war ursprünglich ein schnellerer Ausstieg aus der Atomenergie vorgesehen. Die jetzige Bundesregierung kippte aber im vergangenen Jahr den rot-grünen Konsens mit der Branche. Die in der Ausstiegsvereinbarung mit den Energiekonzernen im Jahr 2000 zugrundegelegten Regellaufzeiten von 32 Jahren wurden im Schnitt um zwölf auf 44 Jahre verlängert.

Wegen der Havarien in den japanischen Atomkomplexen in der Präfektur Fukushima ist die Debatte auch in Deutschland wieder entbrannt. Die Bundesregierung will nach Worten von Kanzlerin Angela Merkel die Konsequenzen der Vorfälle prüfen. In Japan gibt es nach dem verheerenden Tsunami Probleme, zwei Reaktoren zu kühlen. Aus der Anlage an der Pazifikküste trat bereits Strahlung aus.

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