Quartalsbilanz VW ist dank China auf Rekordkurs

Die Eckdaten zu den Zahlen für das dritte Quartal hat Volkswagen bereits bekannt gegeben, heute wurden die Daten präzisiert und auf die einzelnen Tochtermarken heruntergebrochen. Und hier fällt auf: So gut wie es für VW in China läuft, so sehr machen Seat und Bentley Sorgen.

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Der Bentley New Continental GT: Die Briten machen VW Sorgen. Quelle: dpa

HB WOLFSBURG. Das boomende China-Geschäft und sprudelnde Erträge bei den Beteiligungen haben Volkswagen in den ersten neun Monaten zu einem Gewinnsprung verholfen. Auch dank zahlreicher neuer Modelle verfünffachte die Traditionsmarke VW Pkw das Betriebsergebnis auf 1,6 Mrd. Euro, wie der Wolfsburger Konzern am Mittwoch bekanntgab. Größter Ertragsbringer blieb der Oberklassehersteller Audi, der alleine fast die Hälfte des Konzernbetriebsgewinns von 4,8 Mrd. Euro beisteuerte.

Die tschechische VW-Tochter Skoda, die mit günstigen Modellen punktet, verdoppelte ihren Betriebsgewinn fast auf 314 Mio. Euro. Dagegen kann die Konzernführung die Probleme bei der spanischen Schwestermarke Seat und dem Luxusautobauer Bentley nicht lösen: Beide steckten unverändert tief in den Verlusten. Der Gewinn der anderen Bereiche machte dies aber mehr als wett. So konnte etwa der schwedische Lkw-Bauer Scania, an dem VW die Stimmrechtsmehrheit hält, den Betriebsgewinn auf 938 Mio. Euro fast verzehnfachen.

Alleine aus dem boomenden China-Beteiligungen floss Volkswagen ein anteiliger Gewinn von 1,3 Mrd. Euro zu, fast dreimal soviel wie vor Jahresfrist. Konzernchef Martin Winterkorn sieht Europas größten Autobauer damit auf Kurs. "Wir haben in den ersten drei Quartalen unsere sehr erfolgreiche Geschäftsentwicklung fortgesetzt und liegen damit auf einem guten Kurs, um die Ziele unserer Strategie 2018 zu erreichen." VW will Weltmarktführer Toyota in den nächsten Jahren ablösen.

Sehr stark war dagegen Audi, die den Gewinn auf 2,3 Mrd. Euro verdoppelten und den größten Teil zum Konzerngewinn beisteuerten. Die Marke VW kam kräftig zurück und lieferte 1,5 Mrd. Euro nach 335 Mio. Euro im Vorjahr.

Allerdings läuft es längst nicht überall im VW-Konzern rund: Die spanische Tochter Seat verharrt tief in den roten Zahlen mit einem fast unveränderten Verlust von 218 Million en Euro. Die Luxustochter Bentley verlor 145 Mio. Euro, ebenfalls ein praktisch unverändertes Minus.

Weil der Gewinn so stark sprudelt, hatte VW die Bekanntgabe von Kernzahlen aus seinem Neun-Monats-Bericht bereits auf den vergangenen Freitag vorgezogen. Dem nun präsentierten Zwischenbericht zufolge versiebenfachte sich das operative Ergebnis im dritten Quartal fast auf zwei Mrd. Euro. Der Vorsteuergewinn, der auch das im Finanzergebnis verbuchte anteilige Ergebnis der Gemeinschaftunternehmen in China sowie die Beteiligung an dem Lastwagenkonzern MAN einschließt, verneunfachte sich von Juli bis September auf 2,8 Mrd. Euro.

An den Zielen für das Gesamtjahr hielten die Wolfsburger fest. Demnach erwartet die Konzernführung, dass sich der Umsatz und das operative Ergebnis weiterhin positiv entwickeln.

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