Der neue AKAD-Chef Harald Melcher will mit „Exzellenz nicht nur für Eliten“ Geld verdienen Wir sind die Größten

„Das Thema Fernstudium für Berufstätige gewinnt spürbar an Bedeutung. Deshalb freue ich mich, die Verantwortung für den führenden Anbieter auf diesem Markt zu übernehmen“, erklärte Melcher vor seinem Amtsantritt am 1. Januar.

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Handelsblatt: AKAD behauptet gerne von sich, die größte private Hochschule Deutschlands zu sein. Wie groß ist groß? Melcher: Bei AKAD bilden sich zur Zeit rund 8500 Frauen und Männer neben dem Beruf weiter (zum Vergleich: an der Uni Witten-Herdecke sind es im WS 2004/05 1.117). Wir unterscheiden uns aber auch dadurch von allen anderen, dass wir vier unterschiedliche Hochschulen - die Wissenschaftliche Hochschule Lahr (WHL) und die drei Fachhochschulen in Stuttgart, Leipzig und Pinneberg - tragen. Mit über 600 haupt- und nebenamtlichen Dozenten verfügen wir zudem über ein außerordentlich dichtes Netz an renommierten Lehrenden aus Wissenschaft und Praxis - unsere Professoren an der WHL sind übrigens ausschließlich habilitierte Wissenschaftler. AKAD betreibt (Fort-) Bildung als Geschäft. Wie erfolgreich ist AKAD als Unternehmen? Ich greife einfach eine Zahl heraus: Im vergangenen halben Jahr hatten wir im Vergleich zum Vorjahr über 35 Prozent mehr Anmeldungen. Das ist für uns der entscheidende Indikator, weil wir keine staatlichen Mittel in Anspruch nehmen und uns ausschließlich über die Gebühren unserer - berufstätigen - Studierenden finanzieren. AKAD wurde 1999 von der Verlagsgruppe Cornelsen übernommen. Welche Auswirkungen hat das auf die Geschäftsführung bei AKAD? Welche Synergien gibt es? Da bin ich selbst das beste Beispiel, könnte man sagen: Mit meinem Wechsel an die Spitze von AKAD bin ich nach 15 Jahren wieder in die Cornelsen Verlagsgruppe zurückgekehrt, in der ich beruflich groß geworden bin. Cornelsen hat mit dem Erwerb von AKAD sein Portfolio erfolgreich abgerundet und bietet heute über die Gruppe verteilt "Bildung in allen Lebenslagen". Synergien zwischen den verschiedenen Verlagen versuchen wir zu schaffen - denken Sie nur an den Oldenbourg Verlag mit seinem wissenschaftlichen Programm und uns als Fernhochschule. AKAD bietet auch Sprachlehrgänge im Fernstudium an. Gibt es da neuere Entwicklungen? Der Bologna-Prozesses, also die europaweite Einführung von Master- und Bachelor-Studiengängen, misst Fremdsprachenkenntnissen große Bedeutung zu. Meine These ist daher: Die Bedeutung reiner Sprach-Abschlüsse wird abnehmen. Zunehmen wird hingegen die Integration von Fremdsprachen vor allem in die wirtschaftsnahen Fachstudiengänge. Dem werden wir Rechnung tragen - oder haben es bereits, wie in unserem BWL-Bachelor.

Lesen Sie weiter auf Seite 2: "Für das Abitur auf dem 2. Bildungsweg gibt es heute nur noch wenig Bedarf."

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