30 Prozent Mehrere Bundesministerien erfüllen Frauenquote nicht

Was ab 2016 für die Führungsriegen von Großunternehmen gelten soll, wird von vielen Bundesministerien noch nicht erfüllt. Mehrere Ministerien haben weniger Frauen in Top-Jobs als die neue Quote vorgibt.

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Besetzt mit knapp über der Hälfte die meisten Top-Positionen mit Frauen: Familienministerin Manuela Schwesig (SPD). Quelle: dpa

Berlin Derzeit acht Bundesministerien erreichen nach einem „Welt“-Bericht beim Anteil von Frauen in Führungspositionen einen Wert oberhalb der 30-Prozent-Marke - diese soll ab 2016 für die Aufsichtsräte großer Unternehmen per Gesetz Pflicht sein.

Spitzenreiter bei Top-Jobs für Frauen ist einer Umfrage der Zeitung zufolge das Bundesfamilienministerium: Im Haus von Manuela Schwesig (SPD) sind nach eigenen Angaben 51,6 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt. Dazu zählen auch zwei Staatssekretärinnen.

Das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung kommt auf einen Frauenanteil von 45,3 Prozent (ohne Staatssekretäre), das Gesundheitsministerium auf 42,3 Prozent. Das Bundeswirtschaftsministerium (29,1 Prozent) würde das Ziel verfehlen.

Auch das Auswärtige Amt bringt es laut Zeitungsbericht gerade einmal auf einen Frauenanteil von 20,8 Prozent in Führungspositionen, das Verkehrsressort auf 23,9 Prozent. Schlusslicht: das Finanzministerium mit 18,9 Prozent Frauenanteil in Top-Positionen.

Die schwarz-rote Koalition will den Frauenanteil in Führungsetagen großer Unternehmen und im öffentlichen Dienst durch gesetzliche Vorschriften erhöhen. Bundesfrauenministerin Schwesig und Justizminister Heiko Maas (beide SPD) präsentierten dazu am Dienstag Leitlinien für Gesetzesänderungen.

Vorgesehen ist unter anderem eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent für die Aufsichtsräte der derzeit 108 größten, voll mitbestimmungspflichtigen und börsennotierten Unternehmen ab 2016.

„Die Welt“ befragte die 14 Bundesministerien - aus dem Verteidigungsministerium waren keine Angaben erhältlich. Abgefragt wurden alle Leitungsebenen: Staatssekretäre, Abteilungs-, Unterabteilungs- und Referatsleiter.

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