Allianz, Adidas, H&M Konzerne fordern mehr Engagement im Klimaschutz

Zum zweiten Jahrestag des Pariser Klimaabkommens fordern weltweit tätiger Unternehmen wie Adidas oder die Allianz deutlich mehr Engagement beim Klimaschutz. Selbst ein Preis für klimaschädliches CO2 gibt nicht als Tabu.

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G20-Unternehmen fordern mehr Engagement im Klimaschutz Quelle: Reuters

Berlin Vorbei sind die Zeiten, in denen Klimagipfel kaum mehr als einmal im Jahr Beachtung fanden. Für Dienstag hat der französische Präsident Emmanuel Macron Staats- und Regierungschefs sowie Minister zum „One Planet Summit“ geladen – anlässlich des zweiten Jahrestags der Verabschiedung des Weltklimaabkommens in Paris.

Der Gipfel ist das erste in einer Reihe von internationalen Treffen, die darauf abzielen, noch vor 2020 die klimapolitischen Ambitionen zu steigern. Im Pariser Klimaabkommen 2015 war vereinbart worden, dass die Staaten bis dahin ihre nationalen Klimaschutzpläne nachbessern müssen. Bislang reichen die Zusagen nicht aus, die Erderwärmung auf unter zwei Grad Celsius im vorindustriellen Vergleich zu begrenzen. Für Deutschland reist die geschäftsführende Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) in die französische Hauptstadt.

Am Montag sprach sich bereits eine breite Allianz international tätiger Unternehmen für einen ambitionierten und beschleunigten Klimaschutz als Basis für zukünftigen ökonomischen Erfolg aus. Initiiert von der „Stiftung 2 Grad“ forderten mehr als 50 Unternehmen – darunter Adidas, die Allianz, Philips, H&M, Puma und Unilever – verlässliche und klare politische Rahmenbedingungen als Grundlage für eine Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs auf deutlich unter zwei Grad und die Transformation hin zu einer CO2-armen Wirtschaft.

In ihrer gemeinsamen Erklärung beziehen sich die Unternehmen vor allem auf die Industrienationen der G20, die für rund 74 Prozent der globalen CO2-Emissionen verantwortlich sind. Ihnen komme die besondere Verantwortung zu, die Transformation zu einer CO2-armen Wirtschaft anzuführen und andere Länder bei einer globalen Energiewende zu unterstützen, heißt es in der Erklärung.

Dazu gehöre der Abbau von Subventionen für fossile Brennstoffe bis 2025, ein klares und investitionsrelevantes CO2-Preissignal sowie Klarheit über finanzielle Risiken aufgrund des Klimawandels. Eine emissionsarme Wirtschaft sichere nicht nur Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und Arbeitsplätze, sondern stärke auch die Innovationskraft der Unternehmen und Volkswirtschaften.

„Die Erklärung der Unternehmen ist ein starkes Signal an die Staats- und Regierungschefs insbesondere der G20, die Dynamik des Paris-Abkommens aufrechtzuerhalten“, sagt Sabine Nallinger, Vorständin der Stiftung 2 Grad. International führende Unternehmen wollten dazu beitragen, dass die Paris-Ziele erreicht werden, sagte Nallinger. „Sie unterstützen Rahmensetzungen, die klimaschädliche Subventionen abbauen, den Mechanismus der CO2-Bepreisung ausweiten und die Finanzmärkte in die Lage versetzen, für mehr Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung zu wirken. Sie wissen: Diejenigen, die jetzt die richtigen Weichen stellen und den gerade stattfindenden Modernisierungsprozess aktiv vorantreiben, werden auch davon profitieren.“

Als einer der größten weltweiten Investoren in Erneuerbare Energien werde der Übergang zu einer kohlenstoffarmen Wirtschaft mit vorangetrieben, hieß es bei der Allianz. Zudem würden Umwelt-und soziale Aspekte in ihrer Kapitalanlage berücksichtigt. „Wir begrüßen mehr Transparenz zu klimabezogenen Daten, da so verlässlichere Informationen für langfristige Investitionsentscheidungen zur Verfügung stehen“, sagte Allianz-Chef Oliver Bäte.

Schwerpunkt der Gespräche am Dienstag in Paris ist vor allem die Mobilisierung von Finanzmitteln, um besonders verletzliche Staaten im Kampf gegen die Erderwärmung zu unterstützen. Diese ist nach Meinung von Umweltschutzorganisationen insgesamt bislang viel zu gering.

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