Anke Schäferkordt RTL-Chefin zieht sich aus Vorstand zurück

RTL-Chefin Anke Schäferkordt gibt ihren Posten im Vorstand von Europas größtem Fernsehkonzern auf. Die Managerin konzentriert sich künftig auf eigenen Wunsch auf das Deutschlandgeschäft der Sendergruppe.

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Die 54-Jährige will sich zukünftig dem Ausbau der TV- und Digitalgeschäfte in Deutschland widmen. Quelle: dpa

Luxemburg Die langjährige RTL-Deutschland-Chefin Anke Schäferkordt gibt die prominenteste ihrer drei Führungspositionen im Bertelsmann-Konzern auf. Die 54-Jährige tritt zur Hauptversammlung am 19. April nach fünf Jahren als Co-Chefin der börsennotierten Konzernholding RTL Group in Luxemburg zurück, wie das Unternehmen am Mittwoch überraschend mitteilte. Schäferkordt werde sich auf eigenen Wunsch auf die Führung des Deutschland-Geschäfts konzentrieren.

Zugleich behält die Managerin mit ihrem Vorstandsposten beim RTL-Großaktionär Bertelsmann eine maßgebliche Führungsrolle im Mutterkonzern. Bei der RTL Group übernimmt der Chef der niederländischen Tochter, Bert Habets, Schäferkordts Platz an der Seite von RTL-Co-Chef Guillaume de Posch. Dieser beibt für das Geschäft in Frankreich verantwortlich. Schäferkordts Verträge bei RTL Deutschland und Bertelsmann seien bis 2019 verlängert worden, sagte ein Sprecher.

Schäferkordt sagte in einem im RTL-Intranet veröffentlichten Interview, die Dreifach-Belastung seit der Übernahme der Führungsposition in Luxemburg sei „natürlich zeitlich begrenzt“ gewesen. "Fünf Jahre sind in dieser Hinsicht sogar eine ausgesprochen lange Zeit." Die Doppelspitze in Luxemburg mit de Posch habe funktioniert. „Wir haben durchaus intensive Diskussionen geführt, aber am Ende alles einstimmig beschlossen."

Sie hänge am meisten an RTL Deutschland, während Bertelsmann ihre berufliche Heimat sei, sagte Schäferkordt. „Beide Aufgaben ergänzen sich gegenseitig ideal." Bei Bertelsmann hatte sie 1988 ihre Laufbahn begonnen, ihre Sporen verdiente sich die Managerin beim Sender Vox, wo sie die Gewinnwende schaffte. In ihre Zeit an der Spitze der RTL Group fiel der Börsengang in Frankfurt. „Gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen ist es ihr gelungen, die RTL Group digitaler, internationaler und wachstumsstärker zu machen“, sagte Bertelsmann-Chef Thomas Rabe.

Die in Luxemburg ansässige RTL Group ist zu 75,1 Prozent im Besitz der Bertelsmann AG und beteiligt an 60 Fernsehsendern und 31 Radiostationen sowie an Produktionsgesellschaften weltweit. In Deutschland sind dies RTL, RTL2, SuperRTL, n-tv und Vox.

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