Apple Das Vermächtnis von Steve Jobs

Mit Steve Jobs verliert nicht nur das innovativste Unternehmen der Welt seinen Vordenker – eine ganze Generation muss sich von ihrer Gallionsfigur verabschieden. Was können wir von einem solchen Menschen lernen? Was sollten Unternehmen nachahmen – und wovon lieber die Finger lassen?

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Ein Screenshot von der Quelle: dapd

Einstein, Edison, Jobs – was heute noch etwas ungewohnt wirkt, dürfte künftigen Generationen ganz natürlich scheinen. So stellte New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg den verstorbenen Steve Jobs in eine Reihe mit den großen Geistern und auch US-Präsident Barack Obama würdigte Jobs als einen der größten amerikanischen Erfinder.

Denn Jobs war weit mehr als nur der Chef eines der wertvollsten Unternehmen der Welt. Mit seinen Ideen und der Fähigkeit, vorherzusehen, welche Wünsche die zunehmend digitale Gesellschaft haben wird, ist er zur Gallionsfigur einer ganzen Generation geworden.

Immer wieder hat er ganze Branchen gezwungen, sich der digitalen Zukunft zu stellen – erst die Musikindustrie mit dem iPod, dann die Telekommunikationsunternehmen mit dem iPhone und schließlich die Verlage mit dem iPad. Damit hat er nahezu alle Bereich revolutioniert, die das digitale Leben bestimmen.

Was aber bleibt von dem Genie Jobs?

Was für ein Ausnahmecharakter Jobs war, konnten Studenten der Elite-Uni Stanford kurz nach seiner ersten Krebsbehandlung erleben. Ihnen ermöglichte der Studienabbrecher Jobs einen bemerkenswerten Blick tief in seine Seele.

„Das Bewusstsein, dass ich bald tot sein werde, ist das wichtigste Hilfsmittel, das ich jemals gefunden habe, um die großen Entscheidungen im Leben zu treffen“, sagte er. Dieses Bewusstsein sei der beste Weg, eine Falle zu vermeiden: „die Falle zu glauben, dass Sie etwas zu verlieren haben. Es gibt keinen Grund, dass Sie Ihrem Herzen nicht folgen.“ Seine vielleicht wichtigste Botschaft: „Folge Deinem Instinkt“.

Das hat Jobs immer getan. Wie kein anderer hat er dabei Konsumenten wie Mitarbeiter zu seinen Jüngern gemacht.

Als College-Abbrecher gründete er mit seinem Jugendfreund Steve Wozniak 1976 den Computerhersteller Apple in einer Garage im Silicon Valley und brachte den ersten echten PC in die Haushalte. Nach seinem spektakulären Rauswurf 1985 kehrte er knapp zehn Jahre später als Retter zurück: Er bewahrte Apple nicht nur vom drohenden Bankrott, sondern machte das Unternehmen zu einem der bedeutendsten Unternehmen der Gegenwart. Mit seinen Ideen veränderte aber nicht nur das Leben von Abermillionen Menschen – er bescherte sich und seinen Aktionären immensen Reichtum.

Wertsteigerung von 7600 Prozent

Wer ihm bei seinem Wiederantritt im September 1996 vertraute und für 10 000 Dollar Apple-Aktien kaufte, verfügt heute über ein Vermögen von 770 000 Dollar oder 550 000 Euro – ein Plus von 7600 Prozent. Ähnliches gelang Jobs mit dem US-Filmstudio Pixar, das er 1986 für zehn Millionen Dollar erwarb und lange aus seiner eigenen Tasche finanzierte. Nachdem Pixar mit Figuren wie Woody und Nemo der Durchbruch gelungen war, verkauft Jobs das Unternehmen für sagenhafte 7,4 Milliarden Dollar an Disney und avancierte damit zum größten Einzelaktionär beim umsatzstärksten Medienunternehmen der Welt.

Wie konnte das gelingen? Was können wir von einem solchen Menschen lernen? Was sollten wir nachahmen – und wovon lieber die Finger lassen?

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