Apple in China 120 iPhones auf einen Streich

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Chinesische Fälschung des iPhone 4 Quelle: Liu Liechin für WirtschaftsWoche

Deshalb fälschen die Chinesen weniger die Apple-Gadgets, sondern viel häufiger die Geschäfte und verkaufen dort Originalware vom Graumarkt. Statt der Produkte werden einfach die Vertriebswege kopiert. Im Juli etwa gingen die Behörden in Kunming, der Hauptstadt der Provinz Yunnan in Südchina, gegen einen gefälschten Flagship-Store vor. Schlichte, beigefarbene Holztische für die Produkte, die Fassade ganz aus Glas, die markante Stahltreppe in den zweiten Stock und der beleuchtete angebissene Apfel: Das Geschäft ist vom Original nicht zu unterscheiden. Die Verkäufer in ihren blauen T-Shirts, den auffälligen Mitarbeiterausweis um den Hals gehängt, dachten sogar, sie arbeiten für ein lizenziertes Apple-Geschäft. Apple-Sprecher in China wollen sich zu gefälschten Produkten und Geschäften nicht äußern. Der Handel in dem Laden geht offenbar weiter, die Apple-Logos an der Fassade sind aber verschwunden.

Der Konzern aus Kalifornien will in China kräftig expandieren. Bei Smartphones hat Apple in China gerade Mal einen Marktanteil von 13 Prozent, beim gesamten Handymarkt von zwei Prozent. Bei den China-Aktivitäten habe Apple bislang „nur etwas an der Oberfläche gekratzt“, sagt CEO Tim Cook kürzlich. Drei Flagship-Stores gibt es in Shanghai, zwei in Peking und einen in Hongkong. Bis zum Jahresende sollen 25 hinzukommen. Doch Probleme bei der Expansion bereiten Apple die immer neuen gefälschten Läden.

*Name von der Redaktion geändert.

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