Aufbruch im Sechseck Die Software AG macht Dampf

Seite 5/5

Umsatz 2010 nach Regionen Quelle: Software AG

Letztlich legte Schnell auf diese Weise einen wesentlichen Grundstein für den heutigen Erfolg der Software AG. Mit dem Rückenwind in den USA – die dortige Landesgesellschaft geht 1981 in New York an die Börse – reüssierte die Software AG auch in Deutschland mit Wachstumsraten bis Ende der Achtzigerjahre jenseits der 50-Prozent-Marke. Dadurch wuchs dasUnternehmen von wenigen Leuten auf mehr als 2000 Mitarbeiter, ohne dass ihm jemand die dafür erforderliche Organisation verpasste. "Eigentlich hätte man das

Unternehmen mehrfach umstrukturieren müssen, das hat uns aber keiner beigebracht",bekennt Schnell freimütig. "Da haben wir dann unsere Fehler gemacht."

Wandel nötig

Die zeigen sich ungefähr ab Mitte der Neunzigerjahre, als die Großrechner in den Unternehmen mehr und mehr von dezentralen PC-Netzwerken abgelöst werden. Die Wachstumsraten brechen ein, die Profitabilität sinkt. Gründer Schnell gibt 1996 den Vorstandsvorsitz an seinen Nachfolger Erwin Königs ab, der mit dem Geld aus dem Börsengang in Frankfurt 1999 ohne durchschlagenden Erfolg in neue Geschäftsfelder geht.

Nachdem 2000/2001 die Dotcom-Blase platzt und viele IT-Unternehmen in die Krise stürzt, sieht Schnell ein, dass es eines grundsätzlichen Wandels bedarf. Im Oktober 2003 holt der Aufsichtsrat Streibich, der bis dahin stellvertretender Vorstandschef bei der IT-Tochter der Deutschen Telekom, T-Systems, war. Damit hat die Software AG endgültig beides: den wohlmeinenden Großaktionär Schnell und den Spitzenmann Streibich, der den Erfordernissen des Kapitalismus gewachsen ist.

Inhalt
Artikel auf einer Seite lesen
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%