Abgas-Skandal Ermittler durchsuchen Mitsubishi-Büros

Nachdem das Management des Autobauers Mitsubishi Manipulationen bei Abgastests eingeräumt hatte, durchsuchten am Donnerstag Ermittler Büros des Konzerns. Der Handel mit der Mitsubishi-Aktie wurde derweil ausgesetzt.

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Durchsuchungen bei Mitsubishi Quelle: AP

Der japanische Autobauer Mitsubishi steht nach der Beichte um geschönte Zahlen zum Benzinverbrauch bei beliebten Kleinstwagen im Visier der Behörden. Ermittler des Verkehrsministeriums betraten am Donnerstag Büros im Montagewerk des Konzerns in der zentraljapanischen Stadt Nagoya, wie örtliche Medien berichteten. An der Börse wurde der Handel mit der Mitsubishi-Aktie ausgesetzt, nachdem diese fast 20,5 Prozent verloren hatte. Bereits am Vortag war der Kurs um 15 Prozent eingebrochen.

Von den geschönten Zahlen sind nach Unternehmensangaben mehr als 620.000 Miniautos mit sehr kleinen Motoren betroffen, die gerade wegen ihres niedrigen Benzinverbrauchs bei Autofahrern hoch im Kurs stehen. Durch die manipulierten Tests sei der Verbrauch um fünf bis zehn Prozent zu günstig ausgewiesen worden, gestand das Management am Mittwoch ein und entschuldigte sich für das Fehlverhalten.

Den geschönten Angaben zufolge reichte ein Liter Benzin für bis zu 30,4 Kilometer. Betroffen sind 157.000 Fahrzeuge der Mitsubishi-Modelle eK Wagon und eK Space sowie 468.000 für Nissan gebaute Dayz Roox.

Mitsubishi hatte vor etwa 15 Jahren schon einmal mit einem massiven Vertrauensverlust seiner Kunden zu kämpfen. Damals vertuschte der Hersteller, wie später deutlich wurde, technische Probleme bei Bremsen, Kupplungen und Benzintanks.

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