ADAC-Test Die Hälfte der Kindersitze ist "gut"

Die Note "sehr gut" konnte der ADAC beim diesjährigen Kindersitztest nicht vergeben. Mit 14 Maut "gut" fiel das Ergebnis aber ordentlich aus – nur ein Sitz konnte bei der Sicherheit gar nicht überzeugen.

Kindersitztest 2015 Quelle: Presse
Kein Sitz ist "sehr gut"Zehnmal mussten die Tester die Note "mangelhaft" vergeben. Kein getesteter Sitz konnte sich die Bestnote "sehr gut" sichern, aber mehr als die Hälfte, nämlich 27 Sitze, erhielten das Urteil "gut". Diese sowie sieben weitere, die ein "befriedigend" erreichten, übertreffen die gesetzlichen Mindestanforderungen deutlich. Es folgen die Klassensieger nach Gewicht und Alter des Kindes im Überblick. Quelle: dpa
Simulierte Crashs mit drei- und zehnjährigen KindernFür das Jahr 2015 hat der ADAC das Testprozedere angepasst, um auf den neuesten Stand der Technik zu kommen. Unter anderem wird jetzt für den Frontalaufprall das Chassis einen VW Golf VII benutzt, zudem haben die neuen Crashtestdummies für drei- und zehnjährige Kinder jeweils Drucksensoren im Bauchbereich, um genauere Aussagen über das Verletzungsrisiko treffen zu können. Um die Prüfungen bei Ergonomie und Bedienbarkeit anzupassen, wurden aktuelle Fahrzeugmodelle verwendet. Quelle: dpa
Bis 13kg (0+), bis ca. 1,5 Jahre: Cybex Cloud Q In der Kategorie "Babyschale", wie die kleinsten Kindersitze oft genannt werden, hat das Modell Cloud Q von Cybex am besten abgeschnitten. Bei der Sicherheits-Wertung gab es ein "sehr gut", Bedienung und Ergonomie sind laut dem ADAC "gut", die Schadstoffprüfung fiel aber nur "befriedigend" aus. Mit der Note 1,9 bekam der 230 Euro teure Sitz die beste Wertung seiner Klasse. Quelle: Presse
Bis 18kg (0+/I), bis ca. 4 Jahre: Cam Gara 0.1 Fünf der sechs Klassenbesten bekommen ein "gut", nur in der Klasse bis 18kg nicht. Der Cam Gara 0.1 wird vom ADAC mit einer 4,0 bewertet. Nur bei der Ergonomie und in der Kategorie "Reinigung und Verarbeitung" gibt es ein "gut", Bedienung und die Schadstoffprüfung sind noch "befriedigend". Bei der Sicherheit, die zur Hälfte in das Gesamtergebnis einfließt, bekommt der Gara 0.1 nur ein "ausreichend". Trotz eines vergleichsweise günstigen Preises von 109 Euro kein empfehlenswertes Ergebnis. Quelle: Presse
i-Size, ca. 6 Monate bis 4 Jahre: Maxi Cosi Axissfix Mit rund 400 Euro ist der Maxi Cosi Axissfix sicher kein günstiger Kindersitz, dafür wächst er mit dem Kind mit und ist lange nutzbar. Mit der Note 2,2 bekommt der Axissfix auch durchweg "gute" Bewertungen. Bei der Schadstoffwertung gibt es sogar ein "sehr gut", auch wenn das das Gesamtergebnis nicht beeinflusst: Die Schadstoffprüfung führt nur bei der Note "ausreichend" zu einer graduellen Abwertung, fällt sie "mangelhaft" aus, fällt der Sitz automatisch durch. Pluspunkte kann man sich hier nicht verdienen. Quelle: Presse
Britax Römer King II LS Quelle: Presse
9 bis 36 Kilogramm (I/II/III), ca. 1 bis 12 Jahre: Cybex Pallas M-fix (Isofix) Beinahe die ganze Kindheit (mit Ausnahme der Babyschale) können Sitze dieser Klasse verwendet werden. Der Beste ist im ADAC-Test der Cybex Pallas M-fix, der bei einer Note von 2,1 in der Gesamtwertung genauso gut abschneidet wie der mit einem Preis von 120 Euro 160 Euro günstigere Joie Trillo Shield. Während der Cybex bei allen Wertungen über Sicherheit, Bedienung, Ergonomie, Schadstoffprüfung und Reinigung und Verarbeitung mit "gut" bewertet wird, bekommt der Joie in Punkto Ergonomie nur die Note "befriedigend", dafür aber die beste Bewertung bei der Schadstoffprüfung und im Bereich der Reinigung und Verarbeitung. Mit rund 120 Euro ist er zudem deutlich günstiger als sein Verfolger Casualplay Multiprotektor Fix II, der rund 300 Euro kostet – und bei Sicherheit und Reinigung und Verarbeitung nur mit "befriedigend" abschneidet. Quelle: Presse
15 bis 36kg (II/III), ca. 4 bis 12 Jahre: Britax Römer Kidfix SL SICT (Isofix) Die beste Bewertung im ganzen Test erhält der Britax Römer Kidfix SL SICT. Wie der zweitplatzierte Cybex Solution M bewertet der ADAC den Britax mit 1,8 – da dieser aber auch eine "sehr gute" Schadstoffprüfung sowie Reinigung und Verarbeitung hat, wird er auf Platz 1 gelistet. Sicherheit, Ergonomie und Bedienung sind jeweils "gut". Der Vorteil der Spezialsitze für größere Kinder im Gegensatz zu Universalsitzen: Sie sind mit rund 150-160 Euro ein gutes Stück günstiger. Quelle: Presse
Der Schlechteste: Hauck Varioguard Dass der Cam Gara 0.1 mit einer Note von 4,0 den Klassensieg bis 18 kg holen konnte, lag vor allem an der schwachen Konkurrenz: Der Hauck Varioguard fiel komplett durch, die 5,5 ist die schlechteste Wertung im Test. Im Frontal-Crashtest versagte der Hauck Varioguard, was zu einer Abwertung und damit zum ADAC-Urteil "mangelhaft" führte. Beim Test mit dem Dummy mit Gurtbefestigung löste sich der Kindersitz von der Basis. Bei der Verankerung mit Isofix trat dieses Versagen nicht auf. Der Verstellweg der Hosenträgergurte reicht nicht aus, um Neugeborene sicher anschnallen zu können – der im Handbuch beschriebene Sitzverkleinerer, der das Anschnallen ermöglichen könnte, befand sich nicht im Lieferumfang. Dicht im Lieferumfang. Dies führt zu einem hohen Verletzungsrisiko, da Neugeborene nicht sicher angeschnallt werden können. Neun weitere Sitze aus der Klasse bis 13 Kilogramm bekamen auch die Gesamtnote "mangelhaft", aber allesamt wegen einer "mangelhaften" Schadstoffprüfung (Cybex Aton 4, Cybex Aton 4 + Aton Base 2, Cybex Aton 4 + Aton Base 2-fix, Cosatto Hold, Cosatto Hold + Car Seat Base´, Cosatto Hold + Isofix Car Seat Base, Simple Parenting Doona & Isofix Base und Simple Parenting Doona). Quelle: Presse
Diese Bilder teilen:
  • Teilen per:
  • Teilen per:
© Handelsblatt GmbH – Alle Rechte vorbehalten. Nutzungsrechte erwerben?
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%