Audi Q2, Mini Countryman, Maserati Levante: Das sind die Auto-Flops des Jahres

Alfa Romeo Stelvio

Beim Stelvio wird das ganze Dilemma des Fiat-Chrysler-Konzerns deutlich: Noch bevor der Wagen auf den Markt kommt, ist er eigentlich hoffnungslos veraltet. Ein 510-PS-SUV klingt zwar eindrucksvoll und sieht zwischen BMW X3 und Audi Q5 sogar wohltuend anders aus. Aber in der Summe fehlen bei einem von Grund auf neuen Modell die Innovationen – die Giorgio-Plattform, auf der der Stelvio basiert, ist zum Beispiel nicht für einen Elektroantrieb ausgelegt. Selbst Jaguar leistet sich ein Elektro-SUV.

Bild: Alfa Romeo Stellantis

Audi Q2

Schon wieder ein SUV. Ein SUV, das kein Mensch braucht. Ein SUV, das technisch keinerlei Sinn ergibt. Ein SUV, das sich blendend verkaufen wird. Solange der Markt danach verlangt, wird die Nachfrage bedient – ob es nun sinnvoll ist oder nicht. Einige Offroad-Modelle ergeben Sinn, ja. Aber eben bei Weitem nicht alle! Mehr zum Audi Q2 lesen Sie hier!

Bild: Audi

BMW 7er

Ja, man kann es Auto-Journalisten nicht recht machen. War der 7er anno 2001 zu modern und extravertiert, ist der 7er Jahrgang 2016 zu langweilig und konservativ. Das mag beim Design noch gut sein – schließlich will nicht jeder Kunde in diesem Segment regelmäßig auffallen –, doch leider gilt es auch für die Technik: Das Flaggschiff eines Autobauers muss immer etwas Besonders bieten. BMW versteckt zwar im Rahmen etwas Carbon, kann aber am Ende kaum mehr als eine S-Klasse von 2013. Wenn er etwas anders macht als der Benz – etwa die Gestensteuerung oder der Display-Schlüssel – wirkt das angesichts der Erwartungshaltung, die der Preis weckt, zu unausgereift. Enttäuschend. Sehen übrigens auch die Kunden so, beim Absatz bleibt der BMW weit hinter der älteren S-Klasse zurück.

Bild: BMW

Bugatti Chiron

Ja, es ist bewundernswert, dass Bugatti einen Motor mit 1500 PS bauen kann, der auf der einen Seite für 400 km/h gut ist aber im nächsten Moment auch für die Fahrt zum Bäcker taugt. Und ja, es steckt auch jede Menge Handwerkskunst im Innenraum des Luxus-Hypercars. Aber der unumgängliche Design-Spagat zwischen Extravaganz und Aerodynamik gelingt nicht wirklich. Die schwungvolle Linie in der Seitenansicht deutet an, wie aufregend der Chiron sein kann. Die Front und das vermutlich von der Aerodynamik-Abteilung entworfene Heck passen so gar nicht zu den restlichen Kurven. Mehr zum Bugatti Chiron lesen Sie hier!

Bild: Volkswagen

Hyundai iX35 Fuel Cell

Eigentlich eine tolle Idee: Man nehme ein normales SUV, und pflanze ihm einen extrem umweltverträglichen Brennstoffzellenantrieb ein. Hyundai hat es gemacht, und das Auto fährt sich so normal wie jedes andere Elektroauto. Bis man tanken muss. Wer es noch nicht getan hat, dem sei abgeraten: Es ist kompliziert, laut, beängstigend. Und am Ende nicht billiger als Diesel. Wenn überhaupt eine Wasserstoff-Zapfsäule in Reichweite liegt. Hyundai kann nichts dafür. Als Flop steht der iX35 Fuel Cell stellvertretend für das gemeinsame Versagen von Unternehmen und Politik, eine umweltfreundliche Lösung für den Kunden attraktiv zu machen. Die (Wasserstoff-)Zukunft wird mal wieder vertagt.

Bild: Hyundai

Maserati Levante

Maserati, das waren mal Design-Ikonen. Man konnte sie stundenlang bewundern und fand immer etwas Neues, um sich daran zu ergötzen. Aber auch auf den ersten Blick wurde selbst Auto-Unkundigen klar, dass da gerade etwas Besonderes um die Ecke kommt. Biegt heute ein Levante in die Straße ein, denken sich alle nur noch: „Ach herrje.“ Wäre da nicht der schwülstig integrierte Dreizack-Grill, könnte der Levante auch von Infiniti oder Lexus kommen. So etwas darf einem Maserati nicht passieren.

Bild: Maserati

Mercedes-Benz GLC Coupé

Schon wieder ein SUV. Ein SUV, das kein Mensch braucht. Ein SUV, das technisch keinerlei Sinn ergibt. Ein SUV, das sich blendend verkaufen wird. Solange der Markt danach verlangt, wird die Nachfrage bedient – ob es nun sinnvoll ist oder nicht. Einige Offroad-Modelle ergeben Sinn, ja. Aber eben bei Weitem nicht alle!
Ja, dieser Text stand auch so unter dem Audi Q2. Ob Kleinwagen-SUV oder SUV-Coupé: Was soll das? Mehr zum Mercedes-Benz GLC Coupé lesen Sie hier!

Bild: Daimler

Mercedes-Maybach S 650 Cabrio

Der Sommer ließ Hoffnung aufkommen: Da stellte Daimler mit dem Vision Mercedes-Maybach 6 eine aufregend extravagante Coupé-Studie vor, die den Namen Maybach wieder vierdiente. Im Herbst bestätigten sich aber wieder die Befürchtungen, die bei der Premiere der neuen Maybach-Limousine aufkamen: Auch beim Super-Luxus-S-Klasse Cabrio ist Maybach zu einer Ausstattungslinie verkommen – ein paar Swarovski-Kristalle in den Scheinwerfer, etwas tolleres Leder, fragwürdig designte Felgen, fertig. Das wird dem genialen Erfinder Maybach nicht gerecht. Mehr zum Mercedes-Maybach S 650 Cabrio lesen Sie hier.

Bild: Daimler

Mini Countryman

Schon der erste Countryman hat das Mini-Prinzip ad absurdum geführt. Das macht der neue Mini mit BMW-Technik zwar auch, der Countryman als höhergelegte Pseudo-SUV-Version setzt nochmal einen drauf: Sehen Drei- und Fünftürer halbwegs schick aus, fehlen bei dem aufgedunsenen Countryman die Proportionen. Hoffentlich bleibt uns aber dieses Mal der Paceman als SUV-Coupé erspart.

Bild: Mini

Smart Fortwo Cabrio

Um den Smart zu beurteilen, kommt es auf die Erwartungshaltung an: Ist es inzwischen ein Auto? Oder selbst in dritter Generation nur eine Mobilitätslösung? Es ist letzteres: Ein Gefährt für Menschen, die nichts zu transportieren haben, und die nicht auf die Autobahn müssen. Die eigentlich auch Rad, Bus oder Taxi fahren könnten, wenn sie nicht so gerne quer einparken würden. „To small to swing a cat“, so umschreiben Briten das Raumgefühl in diesem Regenumhang auf Rädern. Das schlimmste ist die Automatik, die (immer noch) zum Kopfnicken zwingt: Gewöhnungsbedürftig ist noch freundlich ausgedrückt.

Bild: Daimler

Tesla Model X

Es hätte so einfach sein können: Nach Jahren der Entwicklung hatte Tesla mit dem Model S eine gute Basis, die sich ohne hohe Entwicklungskosten in ein SUV hätte transformieren lassen. Minimale Änderungen am Antrieb, ein paar mehr an Fahrwerk und Karossiere – fertig ist das Model X. Denkste. Denn es wurde viel zu kompliziert: Ein Luftfilter, der angeblich selbst biologische Kampfstoffe filtern kann. Die Falcon-Wing-Türen, die zwar beeindruckend aussehen, am Ende aber unpraktisch und anfällig sind. Zusammen mit den jahrelangen Verzögerungen (auch wegen der Türen) hat das Model X nicht nur viel mehr gekostet als gedacht, sondern auch das Vertrauen in Tesla und Elon Musk erschüttert, ob sie irgendwann mal ein Auto rechtzeitig fertig bekommen. Jetzt startet das Model 3 mit einer unnötig großen Bürde. Irgendwann vielleicht mal.

Bild: Tesla