Stadler, der „keine Audis als rollende Litfaßsäulen in den Städten“ will, schweben exklusivere Lösungen vor. Audi bietet nun vom 1. August an zwei zuvor nur getestete Konzepte über eine mittlere zweistellige Zahl von Händlern in ganz Deutschland an.
- Unter dem Namen Audi shared fleet läuft Carsharing für Firmenkunden. Sie zahlen eine monatliche feste Rate oder eine Grundgebühr für den Service plus nutzungsabhängige Gebühren für die Dienstfahrten. Die privaten Fahrten rechnet Audi tages- und stundengenau ab. Hat sich der Arbeitgeber für den monatlichen Fixpreis entschieden, fließen ihm die Gebühren aus der privaten Nutzungen zu. Wird pro Fahrt abgerechnet, begleicht der Mitarbeiter die Rechnung direkt bei Audi. „Ich sehe im Corporate Carsharing noch sehr viel Potenzial“, sagte Vertriebsvorstand Luca de Meo im Januar auf der Detroit Autoshow. Ein Jahr lang will er sich ansehen, wie das Nutzungskonzept bei den Kunden ankommt. Dann wird er entscheiden, ob Audi die Sharinglösung auch im Ausland, etwa in Österreich und der Schweiz, anbietet.
- Beim Konzept Audi select funktioniert Carsharing andersherum: nicht ein Auto für viele, sondern mehrere Autos für einen. Über einen Mietvertrag können Kunden bis zu drei Modelle im Jahr fahren – etwa S5 Sportback, SQ5 und RS 6 Avant für 1621 Euro pro Monat. Die Kosten variieren nach Art und Anzahl der Modelle sowie Laufdauer.
Die Carsharing-Angebote im Überblick
Zahl der Fahrzeuge: mehr als 3100
Verbreitung: 140 Städte
Fahrzeugtypen: viele
Carsharing-Typ: stationär
Kosten pro km: 18–20 Cent
Sonstige Kosten: 1500 Euro Selbstbeteiligung, bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: 2000
Verbreitung: 100 Städte
Fahrzeugtypen: 25 verschiedene
Carsharing-Typ: stationär
Kosten pro km: ab 18 Cent
Sonstige Kosten: regional verschieden
Zahl der Fahrzeuge: mehr als 1.500 (herstellerübergreifend)
Verbreitung: deutschalndweit
Fahrzeugtypen: verschieden
Carsharing-Typ: Peer-to-Peer
Kosten pro km: Tagespauschale
Sonstige Kosten: keine Angabe
Zahl der Fahrzeuge: 800
Verbreitung: Berlin, Hamburg, München, Frankfurt am Main, Gelsenkirchen, Bochum, Essen, Dortmund, Herten, Recklinghausen, Bottrop
Fahrzeugtypen: Kia Rio, Toyota Yaris
Carsharing-Typ: stationär
Kosten pro km: ab 22 Cent
Sonstige Kosten: 1000 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall - kann aber auf Null Euro reduziert werden, wenn man pro Stunde 75 Cent zusätzlich zahlt oder maximal 7,50 Euro am Tag.
Zahl der Fahrzeuge: 3500
Verbreitung: Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf, Köln, Ulm, Frankfurt
Fahrzeugtypen: Smart, Smart e-Drive
Carsharing-Typ: flexibel
Kosten pro km: 29 Cent pro Minute
Sonstige Kosten: 500 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: 2950
Verbreitung: München, Berlin, Köln, Düsseldorf, Hamburg, Wien, San Francisco
Fahrzeugtypen: BMW 1er, BMW X1, BMW ActiveE, MINI, MINI Cabrio, MINI Clubman, MINI Countryman
Carsharing-Typ: flexibel
Kosten pro km: ab 24 Cent pro Minute
Sonstige Kosten: 750 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: 350
Verbreitung: Berlin
Fahrzeugtypen: Citroen C-zero (elektro)
Carsharing-Typ: flexibel
Kosten pro km: 28 Cent
Sonstige Kosten: 500 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: 280
Verbreitung: 21 Städte
Fahrzeugtypen: Kompaktklasse, Vans
Carsharing-Typ: stationär
Kosten pro km: 10 Cent plus Benzin
Sonstige Kosten: 1000 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: 200
Verbreitung: Hannover
Fahrzeugtypen: VW Golf
Carsharing-Typ: stationär
Kosten pro km: 20 Cent
Sonstige Kosten: 100 Euro Selbstbeteiligung bei Unfall, Reduktion gegen Aufpreis möglich
Zahl der Fahrzeuge: keine Angabe
Verbreitung: deutschlandweit
Fahrzeugtypen: alle Peugeot-Modelle
Carsharing-Typ: bei Händlern
Kosten pro km: ab 33 Cent
Sonstige Kosten: keine Angaben
Gleichzeitig testet Audi weitere Mobilitätsdienste. Audi unite läuft seit Ende 2014 in Stockholm. Dabei teilen sich maximal fünf Personen für ein oder zwei Jahre ein Auto.
In San Francisco bieten die Ingolstädter seit Juni einen „on demand“-Mietdienst an. Über eine App bestellt der Nutzer seinen Wunschwagen, der ihm bis vor die Haustür gefahren wird. Ein Concierge erklärt das Fahrzeug und ist bei den persönlichen Einstellungen behilflich. Der Kunde kann den Wagen für einen bis 28 Tage nutzen. Der Servicemitarbeiter holt das Auto zu gewünschter Zeit und Ort auch wieder ab.
Die erfolgreichsten Städte im Carsharing
2700 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
Quelle: Civity (harmonisiert auf 24 Monate Betriebsdauer)
2600 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
2500 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (DriveNow)
2400 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
2400 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (DriveNow)
2300 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
2200 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (DriveNow)
2100 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
2100 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
2000 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
1900 Fahrten pro Jahr und Fahrzeug (Car2Go)
Ob und wann der Service in anderen Städten angeboten werden wird, will Audi in den nächsten Monaten entscheiden. Audi-Chef Stadler gibt die Linie vor: „Wir analysieren Trends differenziert im kulturellen Kontext. Was in Berlin gilt, passt noch lange nicht für Seoul. Wir verbinden den Premiumanspruch unserer Kunden mit dem Community-Gedanken.“
.