Auslaufmodelle: Diese zehn Autos haben uns 2014 verlassen

Peugeot 807/Citroën C8

Stolze zwölf Jahre hat das Van-Doppel Peugeot 807 und Citroën C8 durchgehalten – obwohl sie als Quartett gestartet waren. Als Ergebnis des Eurovan-Projekts von PSA und dem Fiat-Konzern waren 2002 vier Großraumlimousinen auf den Markt gekommen, neben den beiden Franzosen waren das auf der Seite Italiens der Fiat Ulysse und der Lancia Phedra. Die Modelle teilten sich die Technik und liefen im selben Werk vom Band, unterschieden sich aber bei der Optik. Nachdem Lancia (Nachfolger wurde der von Chrysler übernommene Voyager) und Fiat 2010 aus dem Projekt ausstiegen, führten die Franzosen ihre Modelle alleine weiter – allerdings nur halbherzig: Das Motorenangebot wurde zusammengekürzt, die Automatikvariante gestrichen, auch die 2+3+3-Bestuhlung fiel aus dem Programm. Da der PSA-Konzern seine Modellpalette kräftig ausdünnt und das Kundeninteresse an den betagten Vans nachließ, lief Ende Juni lief die Produktion des Peugeot 807 ersatzlos aus, die des Citroën C8 endete einen Monat später.

Bild: Peugeot

Lancia Thema

Wir schreiben das Jahr 2011. Mit viel Tamtam stellt Lancia zwei neue Modelle vor, die Limousine Thema und das Cabrio Flavia. Beides Modelle, die keinen direkten Vorgänger hatten. Von Thema und Flavia erhofften sich die italienischen Automanager, die traditionsreiche Marke wieder aufleben lassen zu können. Doch leider waren beide auch nahezu identische Ableger von Chrysler-Modellen und die europäischen Kunden sind mit der amerikanischen Technik und dem amerikanischen Design nie so recht warm geworden. Im Oktober 2014 wurde schließlich die Produktion des Thema eingestellt, auch der Flavia wird nicht mehr gebaut, die Wiederbelebung der Marke abgeblasen. Da sich Lancia aus den meisten europäischen Märkten zurückzieht, läuft auch der Kompaktwagen Delta aus. Von der einst stolzen Marke bleibt nur noch der Kleinwagen Ypsilon übrig – und das auch nur in Italien.

Bild: Fiat

Fiat Bravo

Mit dem Lancia Delta lief auch die Produktion des Technikspenders Fiat Bravo aus. Der Kompaktwagen kam 2007 als Nachfolger des Stilo als Drei- und Fünftürer auf den Markt. Die bei der ersten Generation des Bravo (1996-2001) angebotene Stufenheck- oder Kombivariante namens Marea wurde beim neuen Modell nicht mehr angeboten. Nach anfänglichen Erfolgen ließ das Interesse am Bravo aber schnell nach. Da Fiat derzeit lieber die 500er-Baureihe mit immer größeren Modellen als Alternative zu klassischen Kompaktwagen aufbrezelt oder wie beim Freemont Modelle von Chrysler übernimmt, wurde die Bravo-Produktion im Juli 2014 eingestellt.

Bild: Fiat

Mini Clubman

Abschied nehmen heißt es auch bei Mini, wenn auch nur vorübergehend. 2014 wurde die Produktion des Clubman eingestellt. Er zeichnete sich neben einem im Vergleich zum Dreitürer acht Zentimeter längeren Radstand und durch sein ungewöhnliches Türkonzept aus: Die Heckklappe ("Split Door") öffnete sich zweiteilig, auf der Beifahrerseite sollte die gegenläufig öffnende "Clubman Door" den Einstieg in den Fond erleichtern. Das kantigere Design bot zwar mehr Nutzwert, fand aber beim designverliebten Mini-Publikum wenig Anhänger. Unter anderem aus diesem Grund entschied sich BMW dafür, bei der neuen Mini-Generation neben dem Dreitürer auch einen vollwertigen Fünftürer im "gewöhnlichen" Mini-Design anzubieten – das war das Aus für den Clubman.

Auf dem Genfer Autosalon 2014 zeigte Mini eine neues Konzeptfahrzeug mit dem Namen "Clubman Concept", das schon fast an die Maße eines Golfs heranreicht. Über eine Serienproduktion des neuen Mini-Lasters ist noch nicht entschieden worden.

Bild: Mini

Land Rover Freelander

Ebenfalls wegen eines neuen Schwestermodells ging die Sonne für den Land Rover Freelander unter. Ab 28. Februar 2015 ist der Discovery Sport das Einstiegsmodell in die Land-Rover-Welt. Wie der Name bereits sagt, soll sich das neue Modell der vielseitigen Discovery-Familie zuordnen, teilt sich aber den Großteil der Technik und des Designs mit dem erfolgreichen Range Rover Evoque. Für den eigenständigen und kantigen Freelander war da kein Platz mehr im Land-Rover-Prospekt. Bei Gelände-Fans dürften gebrauchte Freelander wegen ihrer robusten Technik aber hoch im Kurs bleiben.

Bild: Land Rover

Toyota iQ

Er erhob den Anspruch auf die Bezeichnung als "den kleinsten Viersitzer der Welt". In der Tat haben die Toyota-Techniker im iQ vier Sitzplätze untergebracht – bei gerade einmal 2,99 Metern Außenlänge. Praktisch ist der iQ aber ein 3+1-Sitzer, denn hinter dem Fahrer haben selbst Kurzgewachsene kaum Platz. Da unter anderem das Handschuhfach entfiel, konnte der Beifahrersitz weiter vorne montiert werden, weshalb wenigstens auf dieser Fahrzeugseite zwei Erwachsene bequem hintereinander sitzen konnten. Um das alles zu erreichen, mussten die Ingenieure tief in die technische Trickkiste greifen und unter anderem Lenkung und Klimaanlage vollkommen neu entwerfen. Die teure Technik schlug sich aber auch im Preis nieder. So war der iQ im äußerst preissensiblen Kleinstwagen-Segment einer der teuersten Vertreter – zum Teil noch teurer als ein Smart Fortwo. Das kostete ihn den Erfolg – im Mai 2014 wurde die Produktion für den europäischen Markt eingestellt.

Bild: Toyota

Lada Priora

Ja, es gibt Ladas, die nicht Niva heißen. Sie werden aber wohl nie die Ausdauer des seit 1976 gebauten russischen Gelände-Klassikers erreichen. 2007 kam die Limousine Priora auf den Markt und war bei ihrem Debüt nach deutschen Standards bereits technisch veraltet. So war der Priora das erste Modell der Russen, das serienmäßig über ABS verfügte. Im Jahr 2007. Im Juli 2014 gab der deutsche Importeur bekannt, dass der Priora nicht mehr für die westeuropäischen Märkte lieferbar sei. Kurze Zeit später verschwand der Priora auch von der Internetseite des Importeurs.

Bild: Presse

Subaru Trezia

Mit dem Trezia sind die Subaru-Kunden nie so recht warm geworden. Subaru steht wie kaum ein anderer Hersteller für den Allradantrieb, zudem werden Subarus in der Regel von einem Vierzylinder-Boxer angetrieben. Beides hatte der Trezia nicht zu bieten. Er basierte auf dem Toyota Verso-S und hat von diesem den Frontantrieb sowie die Reihenmotoren geerbt. Bei den eingefleischten Subaru-Fans konnte der Kompaktvan damit schon einmal nicht punkten. Subaru schaffte es aber auch nicht, sich mit dem Trezia bei neuen, urbanen Zielgruppen zu positionieren. Das bedeutet für den kleinen Van die vorzeitige Rente.

Bild: Presse

Jaguar XK

2014 haben sich aber nicht nur Volumenmodelle verabschiedet, die hinter den Erwartungen der Autobauer zurückgeblieben waren. Auch einige Exoten wird es 2015 nicht mehr geben. So hat Jaguar den leicht angestaubten XK in den wohlverdienten Ruhestand geschickt. Das Kalkül der Briten: Der deutlich modernere F-Type soll künftig als einziges Coupé und Cabrio von Jaguar die Kundschaft zufriedenstellen. Ob sich die anspruchsvolle Klientel, die mit dem gediegenen XK einen eleganten Gran Turismo kaufen wollte, auch zum deutlich dynamischeren und rabaukenhaften F-Type greift, bleibt ungewiss. Nicht nur aus diesem Grund dürfte den Edel-Coupés die Schrottpresse erspart bleiben, ihnen blüht ein zweites Leben als begehrtes Sammler-Objekt.

Bild: Jaguar Land Rover

Mercedes-Benz SLS AMG

Der SLS hatte eine große Aufgabe: Er sollte nichts weniger werden als ein würdevoller Nachfolger des legendären Flügeltürers 300 SL. Diese Aufgabe hat der moderne Flügeltürer mit Bravour gemeistert. Das Coupé kam am 27. März 2010 in den Handel, der Roadster – selbstverständlich ohne Flügeltüren – folgte im November 2011. Bis Jahresende 2011 konnte Mercedes weltweit bereits mehr als 5000 SLS verkaufen – bei einem Basispreis von weit über 100.000 Euro. Die Produktion der ursprünglichen Varianten mit 571-PS-V8 lief bereits zum Jahresende 2013 aus, seitdem wurden der 591 PS starke SLS GT oder der 631 PS starke SLS Black Series angeboten. Mit einer auf 350 Exemplare limitierten "GT Final Edition" wurde die Produktion im Juni 2014 eingestellt. Quasi-Nachfolger ist der AMG GT, der allerdings deutlich kompakter, etwas schwächer und ein gutes Stück billiger ist als ein SLS.

Bild: Daimler