Autobauer Volkswagen baut seinen Vorsprung aus

Kaum hat Volkswagen sein Rekordergebnis für 2011 präsentiert, gibt der Wolfsburger Konzern schon Ziele für 2018 aus.

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Die schönsten Modelle von der Detroit Show
Seine USA-Premiere feiert der überarbeitete Audi A4. Neben den äußeren Neuerungen an der Front gibt es unter der Haube frische Technik. Quelle: Audi
Sämtliche Motoren haben jetzt eine Turboaufladung, auch Start-Stopp-Technik ist serienmäßig an Bord. Quelle: Audi
Bentley betreibt in Detroit Downsizing auf hohem Niveau. Der Continental GT erhält den aus den Audi-Modellen S6, S7 und S8 bekannten V8-Benziner mit Zylinderabschaltung. Da spart es sich doch gern. Quelle: dapd
Wie Audi bringt auch BMW sein neuestes Mittelklasse-Modell nach Amerika. Der neue 3er soll helfen, den gerade frisch eroberten Thron des führenden Luxus-Autobauers in den USA zu verteidigen. Quelle: Reuters
Das der neue 3er ein paar Zentimeter zugelegt hat, dürfte die meisten Amerikaner wohl nicht stören. Quelle: Reuters
Mit dem neuen ATS zielt Cadillac auch auf den europäischen Markt. Die Limousine soll in der hierzulande beliebten Mittelklasse für frischen Wind sorgen. Quelle: Pressefoto
Apropos frischer Wind: Der turbogeladene Zweiliter-Vierzylinder entwickelt bis zu 270 PS. Mit 135 PS Literleistung hat das Triebwerk einen der besten Werte für aufgeladene Benziner. Quelle: Pressefoto

Europas größter Autobauer lieferte 2011 genau 8,156 Millionen Personenwagen weltweit aus. Das entspricht einem Wachstum von über 14 Prozent oder gut einer Million Autos in einem Jahr. 2010 setzte Volkswagen erst 7,14 Millionen Fahrzeuge ab.

Damit haben die Wolfsburger den japanischen Konkurrenten Toyota hinter sich gelassen. Insgesamt verkaufte Toyota 2011 rund 7,9 Millionen Autos - sechs Prozent weniger als noch 2010. Vom Erfolg der Europäer lässt sich Toyota jedoch nicht einschüchtern und setzt sich ein großes Ziel für 2012: Weltweit möchte der Autobauer um 20 Prozent wachsen.

Rund 8,5 Millionen Autos sollen vom Band rollen. 2013 soll die Produktion dann auf 8,95 Millionen Autos gesteigert werden. Volkswagen gibt in Detroit bereits Ziele für 2018 aus – bis dahin will VW mehr als zehn Millionen Fahrzeuge verkaufen und damit auch die Opel-Mutter-General Motors hinter sich lassen und an die Weltmarkt-Spitze rücken. Absatzzuwächse verzeichnete VW außerdem unter anderem in China, Deutschland und den USA.

Fusion mit Porsche-Holding auf dem Plan

Vorstandsvorsitzender Martin Winterkorn teilte die Zahlen des Volkswagen-Konzerns persönlich unmittelbar vor Beginn der Automesse in der US-Metropole Detroit mit. Der VW-Chef bekräftigte bei dieser Gelegenheit, dass Volkswagen an seinem Plan festhalte, mit der Porsche Automobil Holding zu fusionieren.

Wegen der geplatzten Verschmelzung mit Porsche 2008 werden die beiden Autobauer derzeit mit einer Serie von Anlegerklagen überzogen. Die Anleger haben nun auch Bundespräsident Wulff im Visier.

 

Wachstumsmarkt Asien

Die Marke Volkswagen hat 2011 mit 5,1 Millionen verkauften Autos in China den besten Absatz aller Zeiten erreicht. Die Wolfsburger steigerten die Auslieferungen um 13,1 Prozent. Vergangene Woche hatte die VW-Tochter Skoda einen Absatzrekord von 875.000 Stück gemeldet, ein Wachstum von 15 Prozent. Auch von Konzerntochter Audi wird für 2011 der höchste Absatz aller Zeiten erwartet, Konzernchef Rupert Stadler nannte in der „Wirtschaftswoche“ 1,3 Millionen Stück.

Der Konzern aus Wolfsburg hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2018 mit einem Absatz von mehr als 10 Millionen Stück der größte Autobauer der Welt zu werden.

Sieben Fabriken in China

VW hatte zuletzt mehrere neue Fabriken in Betrieb benommen, etwa in den USA, Indien und Russland. Im größten Absatzmarkt China baut VW seine Fertigungskapazitäten weiter aus und errichtet nun seine siebte Autofabrik dort. Bis 2013/14 soll die Kapazität so auf 3 Millionen Stück pro Jahr steigen, wie der Hersteller vergangene Woche mitteilte. Volkswagen hat bisher vier Autowerke in China und drei weitere im Bau. Dazu kommen mehrere Komponentenwerke.

Aber auch in Deutschland investiert der Konzern aus Niedersachen, etwa in den Ausbau der Tiguan-Fertigung am Stammsitz Wolfsburg. Die wichtigste Automesse der USA wird am Montag in Detroit eröffnet. Nach Veranstalterangaben zeigen die Hersteller nahezu 40 neue Modelle.

Auf der „North American International Auto Show“ ziehen zahlreiche Konzerne traditionell eine erste Bilanz für das vergangene Jahr und geben einen Ausblick auf die kommenden zwölf Monate. Die deutschen Hersteller zeigen in Detroit beispielsweise den neuen Mercedes-Sportwagen SL, die neue Generation des BMW 3er und das Porsche-911-Cabrio.

 

BMW knackt die 1,6 Millionen

Rolls-Royce-Fertigung: Die Geschäfte der BMW-Luxusmarke laufen gut. Quelle: REUTERS

Rekorde meldet auch BMW.  Die Bayern haben weltweit 1,67 Millionen Autos der Marken BMW, Mini und Rolls-Royce verkauft. Das sind  14,2 Prozent mehr als im Vorjahr.  2010 verkauften die Bayern 1,46 Millionen Fahrzeuge 2011. 

BMW-Vertriebsvorstand Ian Robertson sagte auf der North American International Auto Show in Detroit, 2011 sei ein hervorragendes Jahr für die BMW Group gewesen, man habe Absatzziel von mehr als 1,6 Millionen verkauften Fahrzeugen deutlich übertroffen.

Der Münchner Konzern verkaufte eigenen Angaben zufolge bei allen drei Marken mehr Fahrzeuge als jemals zuvor. Für die Marke BMW entschieden sich rund 1,38 Millionen Käufer. Das entspricht den einem Absatzplus von 12,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Bei der Marke Mini wurden 285.060 Fahrzeuge an Käufer übergeben. 2010 waren es 21,7 Prozent weniger Autos.

Rolls-Royce legt um 30 Prozent zu

Auch bei der Luxusmarke Rolls-Royce stiegen die Absatzzahlen. Im vergangenen Jahr wurden weltweit 3.538 Fahrzeuge verkauft. Das entspreche einem Zuwachs von 30,5 Prozent gegenüber 2010.

Der bisherige Rekord von 3.347 verkauften Fahrzeugen stammt den Angaben zufolge aus dem Jahr 1978. BMW erzielte eigenen Angaben zufolge in allen Regionen und nahezu allen Märkten ein Verkaufsplus.

Die absatzstärkste Region sei Europa gewesen, aber auch in Asien und Amerika habe der Konzern deutliche Zuwächse erzielt.

Neben den drei Automarken stellte BMW auch bei Motorrädern einen Verkaufsrekord auf. Im vergangenen Jahr wurden 104.286 Motorräder verkauft, das waren 6.239 beziehungsweise 6,4 Prozent mehr als 2010. Bisheriges Rekordjahr bei Motorrädern war 2007.

(mit Material von reuters, ap)

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