IT-Anwendungen werden auch in der Autobranche immer wichtiger. In den Umsätzen der IT-Dienstleister, die für die Autoindustrie arbeiten, schlug sich das aber nicht nieder: Das Wachstum war von einst 20,5 Prozent auf nur noch 3,5 Prozent zurückgegangen. Jetzt ist die Talfahrt offenbar überwunden. Laut einer aktuellen Umfrage des Branchenmagazins "automotiveIT" konnten die Top-25-Dienstleister ihre Umsätze mit der Autobranche um 7,5 Prozent steigern.
Die Umfrage zeigt aber auch eine gewisse Skepsis: Für das laufende Jahr fällt die Prognose zurückhaltender aus, im Schnitt rechnen die IT-Unternehmen noch mit einem Umsatzplus von 5,6 Prozent. Dennoch könnten die 25 größten Automotive-IT-Dienstleister zusammen die Marke von vier Milliarden Euro beim Umsatz knacken – 2015 waren es noch 3,8 Milliarden Euro.
Von dem Wachstum können aber nicht alle Unternehmen gleich stark profitieren: Gerade die IT-Riesen in der Branche können laut dem Magazin kein nennenswertes Wachstum verzeichnen oder müssen gar mit Rückgängen leben. Mit einem Automotive-Umsatz von 710 Millionen Euro 2015 bleibt zwar T-Systems unangefochten an der Spitze des Rankings, muss aber im dritten Jahr in Folge stagnierende Umsätze verzeichnen. US-Riese IBM muss gar einen Umsatz-Rückgang von zehn Prozent im Auto-Geschäft verkraften.
"Durch eine konsequente Lieferantenstrategie sind die traditionellen IT-Dienstleister meist in ihrem bestehenden Portfolio gefangen. Sie tun sich schwer damit, neue Themen mitzugestalten", sagt Uwe Strauß, Automotive-Experte der Unternehmensberatung Deloitte, gegenüber "automotiveIT". Davon profitieren die kleineren Unternehmen: Sie können überdurchschnittliche Zuwächse verbuchen.
Das Fachmagazin erstellt seit 2009 jährlich ein Ranking der umsatzstärksten IT-Dienstleister in der Automobilindustrie in Deutschland.