Autokonzerne verlagern Produktion Mercedes aus Finnland, Audi aus Spanien, VW aus Mexiko

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Auslandsproduktion sichert Arbeitsplätze

Eine wachsende Stückzahl der im Ausland produzierten Fahrzeuge wird seinen Weg nach Deutschland finden. Der Nachfolger des VW Käfer namens Beetle kommt (ebenso wie die Stufenhecklimousine Jetta) längst aus Mexiko, der VW-Kleinwagen Up wie der Audi Q7, VW Touareg oder der Porsche Cayenne-Rohling aus der Slowakei; der BMW X3 der nächsten Generation wird statt wie bisher in Österreich in den USA montiert. Schon heute ist bei einigen Marken die Wahrscheinlichkeit, ein in Deutschland produziertes Auto eines deutschen Autoherstellers zu erhalten, geringer als 50 Prozent. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir auch Autos kaufen können, die zwar in Deutschland entwickelt, aber in China oder Indien montiert werden.

Muss man das bedauern? Nicht unbedingt. Durch den Ausbau der Auslandsproduktion profitieren die deutschen Hersteller von der dynamischen Entwicklung der Automärkte in den Schwellenländern und in Nordamerika. Sie können so die aktuelle Schwäche der westeuropäischen Märkte kompensieren und stehen deshalb heute deutlich besser da als Hersteller, die wie etwa der französische PSA-Konzern mit Produktion und Absatz immer noch stark vom Heimatmarkt und von Geschäften im Euroraum abhängen. Und des stärkere Engagement der deutschen Autobauer im Ausland hat in den vergangenen Jahren auch viele Arbeitsplätze bei uns gesichert, bei Fahrzeugherstellern wie bei ihren Zulieferern: Wegen der großen Nachfrage in China und Nordamerika produzierten viele deutsche Werke in diesem Jahr zeitweise fast bis zum Anschlag. Die Exporte, in die 77 Prozent der produzierten Fahrzeuge gingen, waren somit eine wesentliche Stütze für den Automobilstandort Deutschland. So weit, so gut.

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