Automotive Performance 2014 Toyota gewinnt knapp gegen VW

Es war das ganze Jahr ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Toyota und Volkswagen um die Krone als größter Autobauer der Welt. Einer Studie zufolge dürften die Japaner gewonnen haben – wenn auch nur knapp.

Absatztrends Platz 5: FordDas Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch Gladbach hat die Geschäftsberichte und Marktkennzahlen der ersten elf Monate des Jahres 2014 genauer analysiert und in der Prognose "Automotive Performance 2014" zusammengefasst. Die Forscher um Professor Stefan Bratzel gehen dabei von einem globalen Wachstums des Pkw-Markts auf 75 Millionen Fahrzeuge aus – was einem Plus von rund 3,7 Prozent entspricht. Mit diesem globalen Wachstum kann Ford nicht ganz Schritt halten. Der US-Autokonzern stagniert laut der CAM-Studie bei einem weltweiten Absatz von 6,3 Millionen Fahrzeugen (-0,5 Prozent) im Jahr 2014. Die vom Hersteller veröffentlichten Absatzzahlen weisen nach drei Quartalen nur ein minimales Plus von 20.000 Fahrzeugen (4,72 Millionen in Q1-Q3 2013 zu 4,74 Millionen 2014) aus. Quelle: obs
Absatztrends Platz 4: HyundaiDie großen Drei der Branche sind zwar noch ein Stück entfernt, doch der Hyundai-Kia-Konzern holt auf – und das in großen Schritten. Die Koreaner entfalten die größte Dynamik im Gesamtjahr und werden laut der CAM-Prognose 2014 zum ersten Mal mehr als acht Millionen Pkws verkaufen. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Plus von 5,8 Prozent. Bereits nach neun Monaten konnte der Konzern einen kräftigen Zuwachs verbuchen, in dem Bericht zum dritten Quartal werden 5,88 Millionen Fahrzeuge genannt. Im selben Zeitraum 2013 waren es noch 5,58 Millionen Autos. Quelle: REUTERS
Absatztrends Platz 3: General MotorsZum ersten Mal seit dem Aufstieg zum Weltmarktführer im Jahr 1931 wird General Motors im globalen Absatzranking nur auf Rang 3 landen. Zwar dürften die Amerikaner trotz des Zündschloss-Skandals um 1,4 Prozent wachsen, doch nicht stark genug: Mit einer Prognose von 9,85 Millionen verkauften Pkw und leichten Nutzfahrzeugen (LCV) wie diesem Chevrolet Silverado listet das CAM GM nur auf dem Bronzerang. Quelle: AP
Absatztrends Platz 2: VolkswagenDer Kampf um die Absatzkrone der globalen Pkw-Hersteller entscheidet sich im Zieleinlauf zwischen Volkswagen und Toyota, die am Ende Jahres bei rund 10 Millionen Einheiten fast gleichauf liegen. Nach drei Kalenderquartalen konnte Volkswagen mit 7,50 gegenüber Toyota mit 7,49 Millionen Pkw und LCV nur noch ganz knapp seinen Absatzvorsprung des Halbjahres behaupten, die hohe Dynamik des ersten Halbjahres (+5,8 Prozent) aber vor allem aufgrund hoher Absatzrückgänge in Südamerika und Russland nicht aufrechterhalten. Seit dem Herbst halbierte sich das Wachstum, im November konnte VW nur noch 0,7 Prozent zulegen. Nach der aktuellen Prognose des CAM könnte Volkswagen im Gesamtjahr 2014 mit 9,95 Millionen Pkw (+4,4 Prozent) noch knapp von Toyota abgefangen werden. Inklusive der schweren Nutzfahrzeuge MAN/Scania wird Volkswagen das Ziel von mehr als 10 Millionen verkauften Fahrzeugen jedoch erfüllen. Quelle: dpa
Absatztrends Platz 1: ToyotaAuf das Gesamtjahr gerechnet dürfte Toyota Volkswagen dennoch die Rücklichter zeigen. Ohne die Lkw-Marke Hino geht das CAM von 10,25 Millionen Toyota-Fahrzeugen aus. Der Zuwachs lag allerdings nur bei 0,6 Prozent. Sollte der Volkswagen-Konzern seine höhere Dynamik beibehalten, könnte sich 2015 das Bild ändern – und die Wolfsburger zum absatzstärksten Autobauer der Welt aufsteigen. Bei einer anderen Kennziffer hat Volkswagen aber noch Aufholbedarf, wie die folgenden Bilder zeigen. Quelle: REUTERS
Finanzielle Performance Platz 5: General MotorsBeim Absatz hat sich das Rückruf-Debakel bei zahlreichen GM-Marken noch nicht niedergeschlagen, wohl aber im Konzernergebnis. Zusammen mit den Verlusten in Europa bricht der Gewinn der Amerikaner nach drei Kalenderquartalen um über ein Drittel auf 3,2 Milliarden Euro ein. Folglich sinkt auch die Marge nach drei Quartalen von 5,8 Prozent im Vorjahr auf nur noch 3,6 Prozent. Quelle: REUTERS
Finanzielle Performance Platz 4: FordAuch bei Ford sinken die Gewinne um rund 30 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro (Q1 bis Q3). Als Grund nennt das CAM hohe Entwicklungsaufwände für neue Modelle, wie etwa die neueste Generation des Ford Mustang (im Bild) oder den eingangs gezeigten Ford Mondeo. Dieser Rückgang schlägt sich natürlich auch auf die Gewinnmarge durch: In den ersten drei Quartalen blieben nur noch 4,8 statt 6,6 Prozent des Umsatzes im Unternehmen als Gewinn hängen. Quelle: obs
Finanzielle Performance Platz 3: VolkswagenBei einem Ebit von 9,4 Milliarden Euro nach neun Monaten muss sich Volkswagen nur hinter Toyota einreihen. Wird aber nach der Ebit-Marge gelistet, landet VW lediglich auf dem Bronzerang. Zwar stieg die Konzernmarge nach neun Monaten von 5,9 auf 6,4 Prozent, doch das ist eher auf die renditestarken Premiummarken wie Audi und Porsche zurückzuführen. Die Marge der Kernmarke liegt knapp unter diesem Wert. Hier gibt es noch Luft nach oben, was auch der Konzern so sieht: Mit einem Milliarden-Sparprogramm will Konzernboss Winterkorn die finanzielle Performance stark verbessern. Quelle: REUTERS
Finanzielle Performance Platz 2: HyundaiIn Europa kennt man Hyundai eher als Hersteller von Klein- und Kompaktwagen oder trendigen SUVs. In Asien und den USA haben die Koreaner aber auch renditestarke Limousinen im Angebot. Folglich kommen die Koreaner auf eine Marge von 7,7 Prozent. Doch auch sie bekommen den Preisdruck zu spüren: Vor einem Jahr waren es nach den ersten drei Quartalen 8,7 Prozent. Quelle: REUTERS
Finanzielle Performance Platz 1: ToyotaAuch in dieser Wertung holen die Japaner Gold. Beim Ebit von 12,9 Milliarden Euro und einer Marge von 9,2 Prozent liegt Toyota unangefochten vorn. Nur ein kleiner Trost bleibt VW: Die Deutschen konnten als einziger unter den Top5 bei der Marge zulegen, denn auch Toyota musste einen Rückgang von 9,6 auf 9,2 Prozent verkraften. Quelle: AP
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