Autonomes Fahren Local Motors startet Produktion für fahrerlose Busse

Das US-Startup Local Motors hat einen Standort für seine Fahrzeugfertigung in Berlin gefunden.

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„Wir haben Mitte August den Mietvertrag unterschrieben", sagt Wolfgang Bern, Europachef von Local Motors, der WirtschaftsWoche. Die 4000 Quadratmeter große Fabrikhalle liegt in Alt-Treptow, unweit des Badeschiffs auf der Spree.

Am neuen Standort will Local Motors ab Anfang 2017 mit dutzenden Mitarbeitern einen fahrerlosen Kleinbus namens „Olli“ in Kleinserie produzieren. Das batteriebetriebene Roboter-Fahrzeug kann zwölf Passagiere transportieren und fährt mit einer Geschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde. 50 Exemplare sollen im Laufe des kommenden Jahres in Berlin entstehen. Ein erster Kunde in Dänemark ist schon gefunden.

Local Motors will in Berlin auch eine selbstfahrende Busflotte betreiben. „Wir wollen Mobilität anbieten, nicht nur Fahrzeuge“, sagt Europachef Bern. „Wenn wir die Genehmigung erhalten, wird Olli schon 2017 autonom durch Berlin rollen und Passagiere befördern.“ Die Flotte könnte dann erweitert werden.  

Die Fahrzeuge können ihre Routen durch die Stadt in Echtzeit passend zur Nachfrage berechnen. Kunden könnten dadurch künftig die Busse per App bestellen. Ein Prototyp des Roboter-Busses absolviert heute schon Testfahrten auf dem Euref-Campus in Berlin-Schöneberg.

Die Fabrik in Berlin ist die vierte so genannte Microfactory von Local Motors und die erste in Europa. Ziel ist es, die Fertigung von Fahrzeugen zu revolutionieren. Statt am Fließband und in Massen sollen Autos in Kleinserie, nach Kundenwunsch und zu großen Teilen in 3-D-Druckern entstehen.  „Wir fertigen Fahrzeuge dort, wo es Bedarf gibt”, sagt Manager Bern, „zugeschnitten auf die lokalen Einsatzzwecke.” Ein mittlerer Kleinwagen der herkömmlichen Auto-Industrie besteht heute aus mehr als 50.000 Teilen – Olli nur aus 742. Bei der Entwicklung hilft eine Online-Community, statt mehrerer Jahre dauerte der Designprozess nur sechs Monate. „Wir können Hardware aktualisieren wie andere Software“, sagt Bern. „Dann drucken wir das Fahrzeugteil einfach nach.“

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