Autos Der Welterfolg der britischen Luxusautos

Großbritannien erlebt ein Comeback als Autonation. Jaguar und Bentley bauen ihre Kapazitäten aus, während auf dem Kontinent Werke schließen. Was macht die Insel und ihre Nobelmarken so attraktiv?

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Diese Luxusautos kommen 2014
Porsche Macan Quelle: obs
Anfang 2014: Mercedes GLAMit 4,42 Meter Länge ist der GLA, der "Wanderer zwischen den automobilen Welten", wie Mercedes sein neues Modell nennt, in etwa so lang wie die Konkurrenzmodelle BMW X1 und Audi Q3. Beim Allradantrieb kann der Fahrer je nach Bedarf zwischen Vorder- und Hinterachsenantrieb wählen. Der GLA ist für leichte Offroad-Strecken geeignet. Zu Beginn wird er als Benziner und Diesel in je zwei Ausführungen mit 136 bis 211 PS angeboten. Kosten wird der GLA ab 29.303,75 Euro. Quelle: Daimler
Jaguar XJR Quelle: Presse
Audi A8 Quelle: REUTERS
BMW i8 Quelle: PR
Lamborghini Quelle: Lamborghini

Jaguar Land Rover, Bugatti und Bentley scheinen derzeit alles richtig zu machen. Jaguar-Chef Wolfgang Speth verkündete zum Halbjahr eine Absatzsteigerung von 16 Prozent gegenüber Vorjahr. Der Umsatz legte gleich um 26 Prozent zu und der Vorsteuergewinn um sagenhafte 42 Prozent.  Der ehemalige BMW-Manager hat der britischen Raubkatze mit Hilfe des indischen Eigentümers Tata neues Leben eingehaucht.  „Jaguar-Land-Rover ist der große Gewinner des Jahres 2013“, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Leiter des CAR Center Automotive Research an der Uni Duisburg-Essen. „Die Marke hat ein hervorragendes Management, das weiß, wie man moderne Fahrzeuge baut.“ Vor ein paar Jahren galt JLR noch als Pleite-Kandidat jetzt wird spekuliert, wann Tata-Chef Cyrus Mistry die Sportwagenschmiede endlich an die Börse bringt.

Bis es soweit ist, will Jaguar Land Rover-Chef Wolfgang Speth weiter am Erfolgsrad drehen. Im nächsten Jahr sollen insgesamt 2,7 Milliarden Pfund in den Ausbau von Produkten und Anlagen fließen. Das Werk in Solihull soll wachsen, ein eigenes Motorwerk entsteht. Allein zwischen 2010 und 2012 hat Jaguar Land Rover 8000 neue Stellen geschaffen – etwa 1000 sollen noch dazu kommen. Speth lobt die Vorzüge des britischen Standorts: „England hat sehr gute und kreative Ingenieure. Im Verbund mit der deutschen Fähigkeit, auch zu Industrialisierung und Serienabläufe zu managen, ist das eine sehr gute Kombination.“

Diese Luxus-Autos kommen 2014 außerdem auf den Markt

Auch die VW-Tochter Bentley, die gemeinsam mit Bugatti 1998 Teil des Wolfsburger Imperiums wurde, investiert kräftig auf der Insel: 800 Millionen britische Pfund sollen in die Entwicklung neuer Modelle und  Anlagen fließen. Konzernchef Winterkorn sagte, er sei von der Wettbewerbsfähigkeit Großbritanniens im Bereich der industriellen Fertigung überzeugt. Deshalb wird der neue Nobel-SUV aus dem Hause Bentley auch nicht im slowakischen Bratislava gebaut, wo die Schwestermodelle Touareg und Q7 vom Band laufen, sondern im englischen Crewe in der Nähe von Birmingham. Die Fertigung wird für über 1000 neue Arbeitsplätze sorgen. Bis 2018 will Bentley-Chef Wolfgang Schreiber, den Absatz auf 15.000 Nobelkarossen steigern. Das käme einer Verdoppelung im Vergleich zu 2012 gleich.

„Man muss ganz klar sagen, dass England – neben Deutschland – wieder zur Premiumnation geworden ist“,  sagt Dudenhöffer. Den Erfolg schreibt Dudenhöffer auch dem deutschen Management der britischen Marken zu. In der Branche spricht man nur von den „Wolfgangs“.  Wolfgang Speth - führt Jaguar seit 2010. Wolfgang Schreiber ist seit September 2012 für die VW-Edeltöchter Bentley und Bugatti zuständig.

Trotz ausländischer Eigner haben Jaguar, Bentley und Bugatti es geschafft, ihren Kern zu bewahren. Stefan Bratzel, Leiter des Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach: "Das "british heritage" ist bei diesen Marken sehr wichtig. Der Kunde möchte natürlich, dass sie die englische Tradition widerspiegeln".

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