Autos Der Welterfolg der britischen Luxusautos

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Protz kommt noch immer gut an

Die Superautos der Reichen und Schönen
Lamborghini Veneno750 PS, 355 km/h, so teuer wie 200 VW Golf - der Veneno ist ein Wagen der Superlative. Kein Auto ist teurer auf dem Genfer Autosalon, vielleicht ist es auch der derzeit teuerste Wagen der Welt. Von dem Zweisitzer wurden nach Firmenangaben nur drei Stück gefertigt, die allesamt außerhalb Italiens verkauft wurden - vor der Herstellung versteht sich. Der Flitzer kostet drei Millionen Euro, ohne Mehrwertsteuer. Die Abnehmer, die das nötige Kleingeld haben, ist übersichtlich. Und daher wollte die Audi-Tochter noch vorher herausfinden, ob es potenzielle Käufer gab - und dann erst den Wagen fertigen. Quelle: Presse
Bentley EXP 9 FFür knapp 200.000 Euro soll der neue luxuriöse Geländewagen von Bentley zu haben sein. Mit 600 PS, knapp fünf Metern Länge und rund 2,6 Tonnen wird er kraftvolles Schwergewicht. Bis zu 300 km/h soll der "Falcon" (deutsch: Falke) wie das Modell intern heißt fahren und die Reichen und Schönen vor allem in China und den aufstrebenden Wirtschaften Asiens begeistern. Ab 2015 will die VW-Tochter bis zu 5000 Stück verkaufen. Innen soll sich neben reichlich Edelholz und Leder sogar einen Picknick-Ausstattung samt Silberbesteck sowie Champagner-Kühlfach befinden. Quelle: REUTERS
Lamborghini Aventador RoadsterIn Detroit präsentierte Lamborghini die Roadster-Variante seines Aventador LP 700-4. Der Italiener kommt mit Vierradantrieb und rund 700 PS angebraust und verfügt über ein automatisches Schaltgetriebe mit sieben Gängen. Mit einer Höhe von gerade einmal 1,14 Meter bringt es der Roadster in drei Sekunden von null auf 100. Spitzengeschwindigkeit: 350 km/h. Preis: rund 321.000 Euro Quelle: REUTERS
Porsche 918 SpyderFast 800 PS, Höchstgeschwindigkeit 320 km/h, CO2-Emissionen von nur 70 Gramm pro Kilometer: Mit dem Hybrid-Porsche 918 pochen die Zuffenhausener auf ihre Führungsrolle im Sportwagenbau. Ende Juli 2010 hat der Porsche-Aufsichtsrat grünes Licht für den Bau des Hybrid-Supersportlers gegeben, jetzt wird ausgeliefert. Nur 918 Exemplare des Öko-Porsche werden gebaut. Preis: 768.026 Euro. Mehr über grünen Luxusschlitten erfahren Sie in der Bildergalerie "Der Porsche 918 Spyder". Quelle: Porsche
Bentley Continental GTC Seinem sportlichen Anspruch wird der Continental GTC nicht nur mit einer breiteren Spur, einer direkteren Lenkung, neu abgestimmten Aufhängungen und geändertem Allradantrieb gerecht, sondern auch mit dem bekannten Zwölfzylinder aus dem Volkswagen-Konzern. Der W12 leistet nun 575 PS und schickt 700 Newtonmeter in die ZF-Sechsgangautomatik. Der GTC bringt 314 km/h Spitzengeschwindigkeit. Grundpreis: 200.000 Euro. Mehr über den Continental GTC erfahren Sie in der Fotostrecke "Das wohl luxuriöseste Cabrio der Welt" Quelle: dpa
Bugatti Veyron VitesseVitesse, auf Deutsch: Geschwindigkeit, heißt die Top-Ausführung des Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport, des derzeit schnellsten, stärksten und auch teuersten Roadsters der Welt. Tempo 100 erreicht er im ersten Gang nach 2,6 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit ist 410 km/h. Die Maschine hat 1200 PS Leistung. Der Preis für die Top-Ausführung des Bugatti Veyron 16.4 Grand Sport beläuft sich auf 1,91 Millionen Euro, auch ohne exklusive Extras fällt der Preis nicht unter 1,69 Millionen Euro. Mehr Informationen zum Bugatti Veryron finden Sie in der Bildergalerie "Der Bugatti Vitesse". Quelle: Pressebild

Bei Bentley selbst sieht man bisher keinen Handlungsbedarf. In einem Interview mit der Welt sagte Chef Schreiber, auf die Frage, ob er neben Wurzelholz und PS auch ein paar revolutionäre Ideen für das Luxussegment haben: „Ich glaube eine Revolution bei Bentley ist nicht nötig. Bentley ist gut, kann und muss aber noch besser werden. Was wir brauchen sind kontinuierliche Verbesserungen in allen Unternehmensteilen.“ Bei Bentley sei Evolution besser als Revolution.

Einen Elektro-Bentley kann sich Schreiber auf absehbare Zeit aber nicht vorstellen. Auch Jaguar-Chef Speth hält Elektrofahrzeuge für nicht überzeugend: „Der Elektromotor an sich ist toll und hat einen hohen Wirkungsgrad, aber das Gesamtkonzept ist nicht reif“, kritisiert er. Auf einen kompletten Lebenszyklus von 100.000 oder mehr Kilometer betrachtet, bewirke der Elektromotor nichts für die Umwelt. „Er verschiebt die Emissionen, aber er verringert sie nicht“.

Sind Marken wie Bentley & Co. am Ende schon altbacken, weil sie keine hippen Hybriden haben? Eine Studie der Markenberatung Brand: Trust kam zu dem Ergebnis, dass die Bekanntheit von Marken wie Porsche, Ferrari, Bentley und Rolls Royce zwar beeindruckend hoch ist, sie aber nur noch als wenige attraktiv gelten. Brand: Trust-Inhaber Klaus-Dieter Koch: „Sie können als Marken von gestern gesehen werden, die ihren Zenit überschritten und keine Zukunft haben.“

Welche Marken als Statussymbol gelten, hängt dabei  stark von der Nationalität der Befragten ab. Ich China etwa würde gerne noch geprotzt „Da zeigt man gerne, was man hat. Deshalb spielen dort die alten Luxuseigenschaften eine große Rolle, also Provokation und Abgrenzung“, erklärt Koch. Für die Premium- und Luxusautobauer sind das gute Nachrichten. BMW, Audi und Mercedes konnten das schwache Europa-Geschäft bisher durch zweistellige Wachstumsraten im Reich der Mitte ausgleichen. 

Automarkt-Experte Dudenhöffer geht fest davon aus, dass China den Nobelmarken  auch weiter Absatzrekorde bescheren wird: „China wächst im nächsten Jahr von den 15 größten Automärkten am schnellsten. Das wird in den nächsten Jahren auch so bleiben.“

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