Autozulieferer Valeo verdient 30 Prozent mehr als im Vorjahr

Der französische Bosch- und Continental-Konkurrent Valeo schließt 2015 mit einem saftigen Umsatz- und Gewinnsprung ab. Kein Wunder, denn der Konzern besetzt geschickt die Themen Abgasreduktion und automatisiertes Fahren.

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Valeo-Chef Aschenbroich:

Diese Zahlen machen so machen Autohersteller neidisch. Der französische Autozuliefererkonzern Valeo setzte im vergangenen Jahr 14,5 Milliarden Euro um, ein Plus von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn (von Steuern und Zinsen) lag mit 1,1 Milliarden Euro 22 Prozent über Vorjahr und der Jahresüberschuss mit 729 Millionen Euro sogar 30 Prozent über dem Vorjahresergebnis.

Valeo-Chef Jacques Aschenbroich kann mit sich und seinen weltweit rund 83.000 Mitarbeitern mehr als zufrieden sein. "Die Ergebnisse spiegeln die fabelhafte Arbeit wider, die unsere Mannschaft in den vergangenen Jahren geleistet hat", so Aschenbroich.

Valeo auf einen Blick

Der Franzose legt großen Wert darauf mit seinem Unternehmen organisch zu wachsen. Das ist ihm im vorigen Jahr gelungen. Wenn gleich es auch ein kleinere Zahl von Zukäufen gab (siehe unten).

Im Geschäft als Erstausrüster der großen Autokonzerne legte Valeo um 16 Prozent zu. Vor allem in Europa brummte das Geschäft (+11 Prozent), gefolgt von China (+8 Prozent) und Nordamerika (+5 Prozent). In Südamerika verlor Valeo vor allem durch den massiven Einbruch in Brasilien 18 Prozent seines Geschäftsvolumens gegenüber dem Vorjahr.

Mit diesem Jahresergebnis liegt Valeo unter den Top 15 der größten Automobilzulieferer der Welt und könnte sogar ein bis zwei Plätze gut machen. Besonders profitiert haben die Franzosen von Produkten, die darauf angelegt sind, den CO2-Ausstoß eines Autos zu verringern, sowie Technologien, die dabei helfen Autos automatisiert fahren zu lassen. "Die deutschen Wettbewerber sind technologisch wirklich stark, aber in vielen Bereichen, wie zum Beispiel der Fahrassistenz, sind wir weltweit die Nummer eins. Da fahren uns die deutschen Wettbewerber hinterher", gab sich Aschenbroich bereits im Mai 2015 im Interview mit der WirtschaftsWoche selbstbewusst. Deutsche Kunden wie Volkswagen oder Audi stehen für 30 Prozent der Aufträge der Franzosen.

Mit Innovationen rund um den Bereich autonomes und vernetztes Fahren dürfte Valeo auch in den kommenden Jahren gute Geschäfte machen, das Wachstumspotenzial ist groß. In diesem Jahre werden knapp über drei Millionen "Connected Cars" in Deutschland zu zählen sein. Im Jahre 2020 soll sich laut diese Zahl laut Digital Market Outlooks von Statista bereits vervierfacht haben. Dann werden 12,4 Millionen intelligente Autos auf Deutschlands Straßen unterwegs sein und weltweit sogar über 160 Millionen. Das größte Segment ist laut Statista die Sicherheit und Fahrassistenz – der Bereich, in dem Valeo besonders aktiv ist und sich gerade durch zwei deutsche Zukäufe (Peiker und Spheros – siehe Interview) verstärkt hat.

Für 2016 geht Valeo-Chef Aschenbroich von weiterhin stark wachsenden Umsätzen aus, die Gewinnmarge soll leicht ansteigen – 2015 betrug sie 7,7 Prozent vom Umsatz – und das alles trotz steigenden Ausgaben für Forschung und Entwicklung in den treibenden Geschäftsbereiche Abgasreduktion und automatisiertes Fahren.

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