Belgien Ford schließt Werk in Genk

Das Werk des US-Autobauers Ford im belgischen Genk geschlossen. 2014 soll die Produktion gestoppt werden. Das Unternehmen bestätigte entsprechende Berichte. In Genk sind 4300 Mitarbeiter beschäftigt.

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US-Behörde untersucht Dodge wegen Wegrollgefahr
Behörde untersucht weitere Fiat-Chrysler-Wagen Quelle: AP
BMW ruft Autos zurück Quelle: dpa
Toyota - Millionen fehlerhafter AirbagsToyota ruft weltweit weitere 5,8 Millionen Fahrzeuge wegen möglicher Probleme mit Airbags des Zulieferers Takata zurück. In Europa müssten 1,47 Millionen Autos zurück in die Werkstätten, teilte der japanische Konzern am Mittwoch mit. Allein in Deutschland seien knapp 118.000 Fahrzeuge betroffen. Dabei geht es unter anderem um die Modelle Corolla und Yaris, vorwiegend älterer Baujahre, sagte ein Sprecher. In Japan sollen die Besitzer von rund 1,15 Millionen Fahrzeugen in Werkstätten vorstellig werden. Weltweit haben Autohersteller bereits mehr als 100 Millionen Autos zurückgerufen, um die fehlerhaften Airbags auszutauschen. Quelle: dpa
VW und Audi rufen wegen Feuergefahr 281.000 Autos in USA zurück Volkswagen ruft 281.500 Fahrzeuge in den USA wegen möglicher Brandgefahr zurück. Es geht Fahrzeuge der Marken VW und Audi, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens an die Börsenaufsicht vom 7. Oktober hervorgeht. Bei den Fahrzeugen könne in Folge von Lecks Benzin austreten und Feuer ausbrechen. Allerdings seien entsprechende Vorfälle noch nicht berichtet worden. Auch habe es keine Verletzten gegeben. Quelle: dpa
Fiat Chrysler ruft fast zwei Millionen Fahrzeuge zurück Quelle: dpa
General Motors ruft über 4 Millionen Fahrzeuge zurückGeneral Motors ruft wegen eines Defekts an der Airbag-Software weltweit mehr als vier Millionen Fahrzeuge zurück. In seltenen Fällen könne der Bordcomputer in den Testmodus umschalten, erklärte der US-Autobauer am Freitag in Detroit. Die vorderen Airbags würden dann im Fall eines Unfalls nicht auslösen. Auch die Sitzgurte funktionierten möglicherweise nicht. Der Fehler werde mit mindestens einem Todesfall und drei Verletzten in Verbindung gebracht. GM werde die betroffenen Kunden informieren und die Software kostenfrei aktualisieren, teilte das Unternehmen mit. Der Rückruf der 4,28 Millionen betrifft unter anderem bestimmte Modelle von Buick, Chevrolet und Cadillac der Modelljahre 2014-2017, allein 3,6 Millionen davon in den USA. Quelle: dpa
Mazda ruft 2,2 Millionen Fahrzeuge zurück Mazda ruft wegen Problemen mit der Heckklappe weltweit 2,2 Millionen Fahrzeuge zurück. Die Rostschutzlackierung der Heckklappenaufhängung sei nicht ausreichend, erklärte der japanische Autohersteller am Donnerstag. Im Laufe der Zeit könne daher mit Streusalz vermischtes Wasser dazu führen, dass die Aufhängung bricht und die Heckklappe abfällt. Berichte über Unfälle oder Verletzte lägen jedoch nicht vor. Der Rückruf betrifft bestimmte Modelle des Kompaktwagens Mazda 3 der Jahrgänge 2010 bis 2013 sowie Vans des Typs Mazda 5 von 2012 bis 2015. Ebenfalls betroffen sind bestimmte Modelle des CX-5 von 2013 bis 2016 und des SUVs CX-3 von 2016. Händler tauschten beide Aufhängungen aus, erklärte Mazda. Kunden erhielten noch im September oder im Oktober nähere Informationen. Quelle: dapd

Das Aus des Ford-Werks im belgischen Genk ist besiegelt: Das Management habe entschieden, die Fabrik 2014 zu schließen, sagte Luc Prenen von der Gewerkschaft ACV Union am Mittwoch den Arbeitern nach einem Krisentreffen. Im Werk fand eine Betriebsversammlung mit der Direktion von Ford Europe statt. Schon am Morgen versammelten sich hunderte Beschäftigte vor dem Werkstor.

Die „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ hatte bereits am Dienstag unter Berufung auf Konzernkreise über die drohende Schließung berichtet. Ein Sprecher von Ford Europe in Köln hatte zu dem Bericht vorerst keine Stellung genommen. Am Mittwochvormittag bestätigte der Konzern dann die Schließung Ende 2014.

Ford fertigt in der Stadt im Nordosten Belgiens den Mittelklassewagen Mondeo, den Sportvan S-Max und den Van Galaxy. 4300 Arbeiter sind dort beschäftigt, die Stellen werden nun gestrichen. Gefährdet sind rund 5000 weitere Arbeitsplätze, die von dem Ford-Werk abhängen. Die Gewerkschaft CSC Metea sprach von einer „bitteren Pille für die gesamte Region“.

Die belgische Gewerkschaft rief die Regierung auf, sich für den Erhalt des Werks einzusetzen. Es ist bereits die zweite Autofabrik innerhalb weniger Jahre, die in Flandern schließt. Im Oktober 2010 hatte der Autobauer Opel im Zuge seines Sanierungskurses das Werk im belgischen Antwerpen mit einst 2500 Beschäftigten dicht gemacht.

Die Umstrukturierungspläne für die europäischen Ford-Werke könnten dazu führen, dass der deutsche Standort in Saarlouis gestärkt wird. So teilte das US-Unternehmen weiter mit, dass je nach Ausgang der Gespräche in Belgien die nächste Generation von Ford Mondeo, S-Max und Galaxy im spanischen Valencia produziert werden dürfte. Abhängig von weiteren Untersuchungen könne die Produktion der Multifunktionskompaktwagen C-Max und Grand C-MAX ab 2014 dann von Valencia nach Saarlouis verlagert werden.

Über die Zukunft des Ford-Werkes in Genk wurde schon länger spekuliert. Ford leidet gerade in Europa unter sinkenden Absatzzahlen und hat kaum andere Möglichkeiten, als seine Produktionskapazitäten zu verringern. Nach Einschätzung von Analysten könnte eine Schließung des Werkes Einsparungen in einer Größenordnung von bis zu 500 Millionen US-Dollar (384 Mio Euro) bringen. Bei den beiden deutschen Werken in Köln und Saarlouis sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2016 ausgeschlossen.

Das europäische Ford-Management wollte seine Kürzungspläne auch dem belgischen Ministerpräsidenten Elio di Rupo und der Arbeitsministerin Monica De Coninck bei einem persönlichen Treffen am frühen Nachmittag erläutern. An dem Gespräch sollte auch der Ford-Spitzenmanager Stephen Odell teilnehmen. Zudem war ein Treffen mit der Regionalregierung geplant.

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