BMW plant neues Werk Deutschlands Autobauer im Mexiko-Rausch

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Unternehmen schätzen Nähe zum US-Markt

Die Unternehmen schätzen an Mexiko vor allem die Nähe zum wichtigen US-Markt, ein gut ausgebautes Zulieferernetz und die relativ niedrigen Lohnkosten. Laut einer Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Alex Covarrubias im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung sind die Gehälter von einfachen Arbeitern in der Automobilindustrie fast nirgendwo so gering wie in Mexiko. Das wiederum erhöht die Rentabilität der Konzerne.

Länderprofil Mexiko

Und Mexiko bietet weitere Vorteile: Durch einen Standort im Dollar-Raum können sich die Unternehmen gegen Wechselkursschwankungen absichern. Zudem hat das Land Freihandelsverträge mit über 40 Staaten unterzeichnet, was zollfreie Exporte in zahlreiche Absatzmärkte erlaubt.

„Die Nafta-Region ist ein Wachstumsmarkt“, sagt auch BMW-Vorstand Krüger. „Es ist unsere Strategie, mit den Produktionsstandorten den Märkten zu folgen.“ Welche Modelle künftig in San Luis Potosí vom Band rollen werden, ist bislang noch unklar.

Die Automobilindustrie ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Mexiko. Fast 600.000 Menschen sind in dem Sektor beschäftigt. Allein zwischen 2007 und 2012 stieg die Zahl der Beschäftigten nach Angaben der Statistikbehörde Inegi um 13 Prozent. Das Land ist der achtgrößte Automobilstandort der Welt. Bereits im Jahr 2018 könnte Mexiko Deutschland als drittgrößten Autoexporteur ablösen, heißt es in der jüngsten Studie der Unternehmensberatung Deloitte.

Im vergangenen Jahr wurden im Land 2,9 Millionen Fahrzeuge gefertigt. Bereits jetzt erwirtschaftet die Branche vier Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 2018 könnte sie acht Prozent und damit genauso viel wie der Erdölsektor beitragen, prognostiziert der Analyst Marco Oviedo von der britischen Großbank Barclays.

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