Connected Car Wie Autobauer gegen Hacker kämpfen

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Die Cloud muss die Daten-Flut der Autos bewältigen

Doch diese sogenannte Separation hat einen großen Nachteil: In einigen Bauteilen berühren sich die Datenströme, etwa für Komfort- und Sicherheitssysteme. Und diese Schnittstellen werden von Menschen programmiert – Fehler nicht ausgeschlossen.

Das gilt für die Datenströme innerhalb des Autos ebenso wie für die nach außen: Die Datenverbindung zu Servern wird nicht nur wegen den drahtlosen Updates wichtiger. Das Auto wird in Zukunft über Radar- und Ultraschalltechnik, über Kameras (etwa für die Gestensteuerung) sowie über Sensoren in Rädern und Reifen so viele Informationen sammeln, dass der Speicherplatz an Bord nicht mehr ausreicht. Eyler erklärt: „Die werden wir alle in eine Cloud transportieren und dort aufbewahren müssen.“


Der Echtzeit gehört die Zukunft

Auch Updates sollen über die Cloud organisiert werden. „Das macht die Sache sehr komplex“, sagt Eyler. „Deshalb brauchen wir die besten Sicherheitskonzepte, die es in unserer Branche gibt.“

Harmans Antwort auf das Problem heißt „LIVS“, eine „lebensverbessernde, intelligente Fahrzeuglösung“. Über diese Plattform sollen Fahrzeuge drahtlos und in Echtzeit Informationen austauschen können. Untereinander, aber auch mit der Verkehrsinfrastruktur. So sollen sich zum Beispiel Unfälle vermeiden lassen, indem sich Fahrzeuge in kritischen Situationen gegenseitig alarmieren.


Für die nötige Sicherheit sollen spezielle Software-Module und Firewall-Lösungen, aber auch eigens entwickelte Chipsätze sorgen. Harman hat dafür Partnerschaften sowohl mit Microsoft als auch mit dem Chiphersteller NXP geschlossen.

Noch in diesem Jahr, deutet Eyler an, könnten die ersten Fahrzeuge mit der Technologie ausgestattet werden. Bei welcher Marke will Eyler zwar nicht verraten. Andeutungen seiner Kollegen deuten aber auf Mercedes – jener Autobauer, der nach eigenen Angaben das „intelligenteste Auto der Welt“ baut.

Die Zukunft wird zeigen, ob es auch das sicherste ist.

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