Consumer Electronics Show CES Im Auto der Zukunft wird gewedelt statt gewischt

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Selbstfahrende Autos und berührungslose Bedienkonzepte

Keiner der großen Zulieferer Bosch, Continental, ZF, Delphi und Valeo würde es wagen ohne zumindest eine Neuheit auf diesem Gebiet nach Las Vegas zu reisen. Im Gepäck haben sie jede Menge neuer Sicherheitsfeatures wie den e-horizon von Continental, der Fahrzeugen hilft vorausschauenden zu lenken. Dank der von tausenden Fahrzeugen gesammelten Daten, die das Auto aus einer Cloud abruft, „sieht“ ein Auto um die Ecke oder kann die Straßenverhältnisse hinter einer Kuppe vorhersehen. Konkurrent Bosch zeigt unter anderem seinen Autobahn-Piloten, den die Stuttgarter voraussichtlich 2020 in Serie bringen wollen. Damit sollen lange Autofahren noch bequemer und sicherer werden.

Der US-Zulieferer Delphi stellt seinen gesamten Messeauftritt unter das Motto Auto-zu-Auto- und Auto-zu-Infrastruktur-Kommunikation. Fahrzeugen sollen zum Beispiel Daten über Straßenverhältnisse, Unfälle oder Staus rasend schnell austauschen können. Auch mit Ampeln sollen Autos bald kommunizieren können. Eine entsprechende Anlage möchte Delphi demnächst am Deutschlandsitz in Wuppertal installieren.

Noch viele Hürden für selbstfahrende Autos

Die Unternehmensberatung Roland Berger geht davon aus, dass der Markt für Car-to-X-Vernetzungstechnik und die für autonomes Fahren nötige Sensorik bis 2030 ein Umsatzvolumen von 30 bis 40 Milliarden US-Dollar erreichen wird. Die Software für Autos könnte bis zu 20 Milliarden US-Dollar Umsatz generieren.

Berührungslose Bedienkonzepte

Der Autofahrer der Zukunft dreht und drückt nicht – er wedelt. Nun, er gibt natürlich höchst akkurate Zeichen mit der flachen Hand, die dem Navigationssystem, der Musik-Anlage oder der Freisprecheinrichtung anweisen, was zu tun ist. Lauter, leiser, Zielort auswählen, Adresse ändern, Anruf annehmen und vieles mehr. Dafür schickt BMW sein Vision Car ins Rennen. Das neue Bedienkonzept funktioniert in erster Linie mit Gesten. Einen Vorgeschmack gab bereits der neue BMW 7er, dessen Infotainmentsystem bereits einige Hand-Befehle versteht. Auch bei VW setzt man auf Wisch- und Weg-Bewegungen. All das soll dazu dienen, den Fahrer mit der Konzentration auf der Straße zu halten und sich nicht mit zu viel Dreh-Drück-Gefummele abzulenken.

Abseits der Auto-Neuheiten erwarten die Messe-Besucher in diesem Jahr besonders viele Neuheiten rund um die Themen virtuelle Realität, Drohnen, 4K-TV aber auch Baby- und Beauty-Tech.  

Besuchern mit ausgeprägtem Spieltrieb dürfte es also auch in den Hallen der Consumer Electronics Show in Las Vegas an nichts fehlen.

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