Worauf achtet Mister Mercedes eigentlich, wenn er in ein neues Auto einsteigt? Auf den Sitzkomfort, auf Knistergeräusche oder Spaltmaße?
Die Qualität und Wertigkeit des Fahrzeugs und des Interieurs ist mir sehr wichtig. Mir muss ein Auto aber auch Spaß machen. Ich schaue auf die Instrumente, achte auf das Fahrwerk und darauf, wie der Motor am Gas hängt – ich bin ein sportlicher Fahrer.
Wie sieht denn aus Sicht des Marketingstrategen der typische Fahrer aus?
Da gibt es in unserer Produktstrategie den Zielkunden Lars M., der ist Anfang 30 und always on.
Was heißt das auf Deutsch?
Lars schaut wenig Fernsehen, liest kaum Zeitung und bezieht alle Informationen aus dem Internet. Das ist unsere typische Zielgruppe, die wir unbedingt erreichen müssen.
Wie alt ist heute der Fahrer der A-Klasse?
Jenseits der 50. Wie übrigens auch der typische Fahrer unserer Konkurrenzmodelle.
Die A-Klasse ist ein kompaktes Auto. Normalerweise gilt die Formel „Kleines Auto, kleine Marge“. Wird Mercedes damit dennoch einen ordentlichen Gewinn machen?
Wir werden ordentliche Margen verdienen. Die Bedeutung kleiner Autos und ihr Anteil an den Verkäufen werden wachsen, auch bei uns. Und natürlich müssen sie auch ihre Marge bringen. Die ist sicher in absoluter Höhe nicht so groß wie bei der S- oder E-Klasse, entspricht aber unseren Renditeansprüchen. Das ist auch ein Grund, warum wir auf der Basis fünf Modelle anbieten werden: Wir haben die Chance, mit dieser Plattform- und Komponentenstrategie Synergien und Degressionseffekte zu erzielen. Außerdem haben wir mit Ungarn einen Standort, wo die Produktionskosten deutlich günstiger sind als in Rastatt.
Dann ist die neue A-Klasse also nicht nur Angriffs-, sondern auch so etwas wie die neue Aktionärsklasse?
Schmidt: (Lacht) Das könnte man so formulieren.