Das Ende der Autohändler BMW setzt auf Autokauf vom heimischen Sofa

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BMW Brand Stores

Umso opulenter sollen die BMW-Tempel in den Metropolen ausfallen, die BMW "Brand Stores" nennt. Die Auswahl eines Fahrzeugs soll dort zum emotionalen Erlebnis werden. Kauf und Übergabe der Fahrzeuge will BMW in futuristischen Showrooms zelebrieren. Die Brand Stores werden keine Parkplätze voller Neuwagen haben, sondern nur wenige Modelle vor Ort präsentieren. Das individuelle Wunschauto wird stattdessen auf riesigen Bildschirmen virtuell präsentiert. Zu besichtigten gibt es solche Brand Stores bereits in Paris und in London sowie als Mini-Verkaufsstätte in Amsterdam.

Angst vor Statistenrolle

Gegen die Pläne der BMW-Konzernzentrale, selbst in den Autoverkauf einzusteigen, formiert sich Widerstand. "Wir haben BMW unmissverständlich gesagt, dass direkte Verkaufskanäle von uns abgelehnt werden müssen", sagt Werner Entenmann, Präsident des BMW-Händlerverbands. Und bei einem anderen einflussreichen Händler heißt es, der Konzern müsse mit heftigen Reaktionen der Händler rechnen, sollte er es wagen, nicht nur seine Elektroautos, sondern alle Fahrzeuge online anzubieten.

Bei den mobilen Verkäufern können die deutschen BMW-Händler zumindest einen Achtungserfolg verbuchen. "Nach unseren Protesten", sagt ein Händler, "hat BMW zugesichert, die Verkaufstruppen in Deutschland vorerst nicht einzusetzen."

Andere bleiben skeptisch. "Beim Verkaufsprozess der Zukunft führt BMW Regie", befürchtet der Chef eines westdeutschen BMW-Autohauses. "Uns bleibt womöglich nur noch die Statistenrolle."

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