Gute Gebrauchte: Welche Gebrauchtwagen sich noch lohnen

Audi A3 (8P)

Seit zwölf Jahren ist jetzt schon die zweite Generation des beliebten Audi A3 (8P) zu haben. Durch seine Ausstattung könnte man ihn als VW Golf in der Premium-Version bezeichnen. Er ist schicker und sportlicher als die norddeutsche Ausgabe, dafür aber mit deutlich weniger Platz im Innenraum. Gute Nachrichten für Fans des Audis: Der TÜV hat wenig zu bemängeln - die A3-Benziner sind laut dem Mängelreport eher unauffällig. Bei den Diesel-Modellen sieht das aber anders aus - dort ist von Turbolader- und Zylinderkopfschäden die Rede - insbesondere beim 2.0 TDI. Davon abgesehen könnte man diesen Audi besten Gewissens empfehlen, denn im Ranking der Ingolstädter, mit der geringsten Mängelquote, liegt der Kompakte ganz vorne.

Bild: Audi

Volvo XC60

Für Volvo markiert der XC60 die endgültige Abkehr vom Quader-Design, hin zu einer auf optische Dynamik abzielenden Formensprache. Und in der Tat wirkt der Fünfsitzer trotz stolzer 4,63 Meter Länge flott und sportlich. Innen herrscht aber immer noch wie von der Marke gewohnt ein überdurchschnittliches Platzangebot für die Passagiere. Auch für das Gepäck ist mehr Raum als in den meisten Wettbewerbsmodellen. Das Interieur präsentiert sich schwedisch-kühl und sauber verarbeitet, das Bedienkonzept mit seinen vielen Knöpfen und den teils gut versteckten Funktionen verlangt aber ein wenig Gewöhnung. In Sachen Variabilität bietet das kleinste Volvo-SUV allerdings nur Hausmannskost: Die Rücksitzlehnen lassen sich geteilt umklappen – das war’s.

Motoren: Bei seinen Neuwagen stellt Volvo langsam auf Vierzylindermotoren um, beim XC60 führt aber kaum ein Weg an einem Fünfzylinder vorbei. Weil der XC60 trotz seiner sportlichen Optik eher ein komfortorientierte Cruiser ist, reichen bereits die 2,0-Liter-Motoren aus. Wer Allradantrieb will, muss aber eines der 2,4-Liter-Aggregate wählen. Das Thema Sicherheit schreibt Volvo traditionell extragroß: Der XC60 ist serienmäßig mit einem Notbremssystem ausgerüstet, das bei Geschwindigkeiten bis Tempo 30 gefährliche Hindernisse erkennt und vollautomatisch in die Eisen steigt. Gegen Aufpreis ließ sich das lasergestützte System auch mit einer kamerabasierten Fußgängererkennung aufwerten. Weitere Helfer zum Spurhalten, Überwachen des toten Winkels oder für die Abstandshaltung zum Vordermann sind ebenfalls im Angebot. Die Komfort-Ausstattung des XC60 kann sich ebenfalls sehen lassen. Zum Standard zählen unter anderem Klimaautomatik, CD-Radio, Dachreling und Gepäckraum-Trennnetz. Rund 15.000 Euro muss man für ein Exemplar allerdings anlegen. Neu kostet er mehr als das Doppelte.

Neben der Sicherheit ist die Zuverlässigkeit der zweite Glanzpunkt des Schweden. Die erste Hauptuntersuchung absolviert das SUV laut TÜV mit nahezu blütenweißer Weste. Einzig einen minimalen Ölverlust bei Motor und Antriebswelle ist den Prüfern aufgefallen. Auch die Bremsen verschleißen – allerdings typisch für ein derart großes Auto – relativ schnell. Welche Gebrauchtwagen sich noch lohnen, verrät der Dekra-Gebrauchtwagenreport auf den folgenden Bildern.

Bild: AP

0 bis 50.000 Kilometer

Mini/Kleinwagen

Audi A1 (2010) ist der Gewinner der Fahrzeugklasse Mini/Kleinwagen 2014 im DEKRA Gebrauchtwagenreport. Beim A1 fallen nur diverse verstellte Scheinwerfer im Test negativ auf.

Bild: dpa

Kompaktklasse

Der Sieger dieser Kategorie ist der BMW 1er (2011). Die Motoren arbeiten laut Dekra-Report im Allgemeinen zuverlässig. Bei Fahrzeugen mit einer Laufleistung über 50.000 Kilometern, die zügig gefahren wurden, ist mit erhöhtem Verschleiß an der Bremsanlage in Form von verschlissenen Bremsbelägen beziehungsweise in der Baugruppe Fahrwerk/Lenkung mit ausgeschlagenen Spurstangengelenken zu rechnen. Bei Fahrzeugen mit einem Kilometerstand über 100.000 sollten die Stoßdämpfer geprüft werden. Ein prüfender Blick nach Steinschlägen an der Frontscheibe kann auch nicht schaden.

Bild: dpa-tmn

Mittelklasse

Der erste Rang geht an den Volvo S60/V60 (2010). Der schon seit 2000 ausschließlich mit Fünfzylindern angebotene Wagen ist bei den Prüfungen der DEKRA Ingenieure schlechter als der Durchschnitt - zum Teil deutlich. Die Querlenkerlagerung an der Vorderachse schlägt bei schlechten Straßen und sportlicher Fahrweise häufig aus, an den Bremsen häufen sich mit zunehmender Laufleistung verschlissene Bremsscheiben und rissige Bremsschläuche. Nur in der Baugruppe Karosserie hält der in die Jahre gekommene S60 noch die Fahne hoch - null Rost.

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Obere Mittelklasse/Oberklasse

Die E-Klasse von Mercedes (2009) kommt in allen Laufleistungsbereichen auf Top-Ergebnisse und ist damit in diesem Jahr der beste Gebrauchtwagen aller Klassen im Dekra-Gebrauchtwagenreport.

Bild: dpa

Sportwagen

Wenn man in einem Sportwagen die Freude am Fahren genießt und sich dazu noch die Freude über fast keine Auffälligkeiten bei der HU gesellt, muss man in einem aktuellen BMW Z4 (2009) sitzen. Der Z4 ist wie im Jahr zuvor der Gewinner der Sportwagen-/Cabrio-Klasse.

Bild: PR

Geländewagen SUV

Spitzenergebnis für den Mercedes GLK (2008) im Dekra-Gebrauchtwagenreport 2014 in der Fahrzeugklasse SUV (1. Platz). Als typische Mängel wurden lediglich Steinschläge an der Windschutzscheibe aufgezeigt.

Bild: dpa

Vans

Mit der B-Klasse (2011) hat Mercedes ein überwiegend zuverlässiges Fahrzeug entworfen, das seine Qualitäten mit zunehmender Laufleistung unter Beweis stellt. Einzig die Bremse verhindert ein noch besseres Abschneiden. Bereits Fahrzeuge mit wenigen Kilometern auf dem Tacho leiden unter einer schlechten Bremsleistung. An Fahrzeugen über 50.000 km Laufleistung stellen die Ingenieure häufig gebrochene Fahrwerksfedern und defekte Staubmanschetten der Antriebswellen fest.

Bild: obs

Transporter

Die Baugruppen Bremse und Fahrwerk/Lenkung sind bei Fahrzeugen bis 50.000 km Laufleistung die Problemzonen des Renault Master (2010) der zweiten Generation. Die Bremsanlage kann schon bei geringeren Laufleistungen deutlichen Verschleiß in Form von abgenutzten Bremsscheiben/-belägen bzw. eine sich daraus ergebende nicht ausreichende Bremswirkung zeigen. Am Fahrwerk bemängeln die DEKRA Prüfer überdurchschnittlich oft ausgeschlagene Trag-/Führungsgelenke beziehungsweise defekte Staubmanschetten der Antriebswellen.

Bild: PR Renault

Kleintransporter

Die Tschechen legen auch im Hochdachkombisegment Wert auf sehr spartanisches Design. Der Skoda Roomster (2006) gilt unter den Gebrauchten bis 50.000 gefahrenen Kilometern als der beste seine Klasse.

Bild: PR

50.000 bis 100.000 Kilometer

Mini/Kleinwagen

Der Mazda 2 (2007) überzeugte in der Kategorie Minis und Kleinwagen mit einer Laufleistung von 50.000 bis 100.000 Kilometern. Das Fahrzeug wird bereits seit 2007 nicht mehr gebaut. Dafür sind die Mängel, die den Dekra-Prüfern aufgefallen sind, erstaunlich gering. Die häufigsten Macken des Mazda 2 sind gebrochene Fahrwerksfedern und defekte Leuchtweitenregler. Außerdem kommt es vor, dass das Getriebe verölt ist.

Bild: Presse

Kompaktklasse

Auch bei den kompakten Gebrauchten mit 50.000 bis 100.000 Kilometern kann Mazda überzeugen. Der Mazda 3 (2009) schneidet allerdings in den Baugruppen Fahrwerk/Lenkung und Elektrik nicht so gut ab wie in den anderen Baugruppen. Während es sich bei den Elektrikmängeln überwiegend um verstellte Scheinwerfer handelt, sollten bereits bei wenig gefahrenen Fahrzeugen die Querlenkerlager auf Spiel untersucht werden.

Bild: REUTERS

Mittelklasse

2011 feierte der 3er BMW Premiere - heute ist der 3er in der Kategorie Mittelklasse der beste Gebrauchtwagen bei einer Laufleistung von bis zu 100.000 Kilometern. Mehr als Steinschläge oder Risse in der Scheibe haben die Dekra-Prüfer nicht zu bemängeln.

Bild: dapd

Obere Mittelklasse/Oberklasse

Den Titel „Bester aller Klassen“ als das Fahrzeug mit den besten Werten über alle drei Laufleistungsbereiche sicherte sich die Mercedes-Benz E-Klasse (2009).

Bild: AP

Sportwagen

Auch der Audi TT (2006) ist bei 50.000 bis 100.000 Kilometern Laufleistung sehr zuverlässig. Allerdings bemängeln die Prüfer eine überdurchschnittlich hohe Anzahl an Frontscheiben mit Steinschlägen sowie defekten Spritzdüsen der Scheibenwaschanlage.

Bild: Blumenbüro Holland/dpa/gms

Geländewagen/SUV

Der Audi Q5 (2008) überzeugte bei den gebrauchten SUV. Auch hier sind die häufigsten Mängel Steinschläge.

Bild: dpa-tmn

Vans

Bei den Vans hat der Renault Scénic (2009) die Nase vorn. Allerdings hat der Scénic über alle Laufleistungsbereiche ein Problem mit Fahrwerk und Lenkung, das sich in Form von defekten Trag- und Führungsgelenken, Spurstangengelenken sowie gebrochenen Fahrwerksfedern zeigt. Käufer sollten außerdem immer ein Auge auf verschlissene Bremsscheiben und Bremsbeläge haben.

Bild: AP

Transporter

Der Mercedes Sprinter (2006) der ersten Generation ist in die Jahre gekommen, was Käufern bei defekten Lagerungen an der Achsaufhängung und an verschlissenen Bremsscheiben und -belägen sowie korrosionsgeschwächten Bremsleitungen auffallen dürfte. Trotzdem gewinnt der Sprinter in der Kategorie Transporter mit 50.000 bis 100.000 Kilometern Laufleistung.

Bild: AP

Kleintransporter

Der Skoda Roomster (2006) ist zwar ebenfalls nicht mehr ganz taufrisch, kann sich aber trotzdem als bestes Fahrzeug in der neuen Klasse Hochdachkombi-Kleintransporter durchsetzen. Er überzeugt über alle Laufleistungsbereiche mit guten Werten in allen Baugruppen.

Bild: dpa/dpaweb

100.000 bis 150.000 Kilometer

Mini/Kleinwagen

Der Mini (2006) von BMW fiel den Prüfern durch Ölverluste am Motor auf. Außerdem kommt es bei dem Gebrauchten öfter zu Verschleiß an der Bremsanlage sowie Korrosion an den Bremsleitungen. Trotzdem schafft es der Kleine von BMW auf Platz eins unter den Kleinwagen mit mehr als 100.000 Kilometern.

Bild: dpa

Kompaktklasse

Bei den Kompakten mit sehr hoher Laufleistung liegt der Golf VI (2008) vorne. Er schneidet über alle Laufleistungsbereiche tadellos ab. Eine besonders gute Performance zeigt der Golf aber im höchsten Laufleistungsbereich und gewinnt damit den Titel 'Bestes Fahrzeug von 100.000 bis 150.000 km in der Kompaktklasse'.

Bild: dpa

Mittelklasse

Der Audi A5 (2007) hat bei den Mittelklasse-Gebrauchten des Dekra-Gebrauchtwagenreports ebenfalls sehr gut abgeschnitten. Typische Mängel des Wagens nach 100.000 bis 150.000 gefahrenen Kilometern sind verstellte Nebel- und Abblendscheinwerfer sowie Steinschläge.

Bild: dpa

Obere Mittelklasse/Oberklasse

Die Mercedes E-Klasse (2009) ist noch vor dem Volvo S80, dem Volvo V70 und der Mercedes S-Klasse zum besten Gebrauchten gekürt worden.

Bild: AP

Sportwagen

Auch bei den alten Sportwagen ist Daimler führend: Der Mercedes SLK (2004) mit einer Fahrleistung von mehr als 100.000 Kilometern schneidet besser ab, als vergleichbare Fahrzeuge. Allerdings sollten Gebrauchtwagenkäufer auf Federbrüche, ausgeschlagenen Querlenker und defekte Spurstangengelenkköpfe achten. Dekra empfiehlt außerdem, die Leuchtweiteneinstellung auf Funktion zu prüfen.

Bild: AP

Geländewagen/SUV

Unter den altgedienten SUV fährt der Audi Q5 (2008) voraus: Einziges Manko sind Steinschläge.

Bild: obs

Vans

Der Golf plus (2005) wird besser, je mehr Kilometer er runter hat und gewinnt somit den Titel "Bestes Fahrzeug im Laufleistungsbereich 100.000 bis 150.000 km" in der Van-Klasse. Typische Mängel sind falsch eingestellte Scheinwerfer, Verschleiß an der Bremsanlage sowie eingerissene Staubmanschetten an Gelenk- und Antriebswellen. Vereinzelt treten gebrochene Federn und verschlissene Querlenkerlagerungen auf.

Bild: AP

Transporter

Auch bei den alten Transportern überzeugt VW. Der Crafter (2006) ist eins der besten Fahrzeuge seiner Klasse. Interessenten sollten allerdings ein Auge auf den Zustand der Bremsscheiben und -beläge haben und den Wagen auf Ölverlust am Differential überprüfen lassen.

Bild: dpa/dpaweb

Kleintransporter

Mit dem VW Caddy (2003) als bester Kleintransporter in der Kategorie 100.000 bis 150.000 Kilometern ist Volkswagen gleich viermal führend bei den alten Gebrauchten. Typische Mängel dieses Fahrzeugs sind ausgeschlagene Fahrwerksgelenke, verschlissene Bremsscheiben und Bremsbeläge sowie eingerissene Antriebswellen.

Bild: dpa/dpaweb