Mercedes Concept X: Der erste Mercedes Pick-up im Detail

In Europa und Deutschland zählen Pick-ups eher zu den Ausnahmeerscheinungen. Die größte Zielgruppe sind berufliche Nutzer. Pick-ups werden als Arbeitsgerät für Gewerbe, Handwerk, Forstwirtschaft und Kommunen eingesetzt. Entsprechend spärlich ist der Marktanteil: 0,5 Prozent.

All dies soll und wird sich ändern, glaubt zumindest Dr. Marion Friese. „Das Segment der Mid-size-Pickups wird weltweit bis 2025 um 39 Prozent wachsen, weil diese Fahrzeuge keine reinen Arbeitstiere mehr sein werden, sondern auch den Freizeit- und Lifestyle-Anspruch abdecken“, sagt die Leiterin Marketing Mercedes-Benz Vans.

Bild: Mercedes-Benz

Die Stuttgarter wollen ab Ende 2017 das Segment kräftig aufmischen. Die X-Klasse, so der Name des neuen Lasters, tritt dann gegen Mitbewerber wie den Mitsubishi L200, Toyota Hilux, Nissan Navara, VW Amarok, Ford Ranger, Fiat Fullback und bald auch den Renault Alaskan an. Nur mit dem Unterschied: Man will der „Mercedes unter den Pick-ups“ sein.

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Heißt: mehr Komfort, mehr Qualität, mehr Sicherheit, mehr Luxus. Ohne jedoch dabei die traditionellen Tugenden zu verlieren, die einen Pick-up bislang ausmachten: hart im Nehmen, volle Geländetauglichkeit, Robustheit, hohe Anhängelast. 3,5 Tonnen darf die X-Klasse ziehen, über eine Tonne laden. 60 Getränkekisten passten auf die Pritsche, oder auch vier Kubikmeter Kaminholz.

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Technisch ist der Mercedes Pick-up mit dem Nissan Navara verwandt, auch wenn man darüber in Stuttgart nicht gerne spricht. „Das Design, die Karosserie, das Interieur, der Antrieb, die Achsen, alles ist Mercedes-Benz“, sagt Projektleiter Dr. Klaus Benzinger. Nur der Leiterrahmen bildet eine gemeinsame Basis. Zudem lässt Mercedes die X-Klasse bei Nissan in Barcelona zusammen mit dem Navara produzieren. Die Kooperation rührt aus der Partnerschaft von Daimler mit Renault/Nissan und soll vor allem auf der Kostenseite Synergie-Effekte erzielen.

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Ausstatten wird Mercedes seinen Lifestyle-Laster zunächst mit einem Dreiliter-V6-Diesel, permanenten Allradantrieb, Kriechgang und zwei Differenzialsperren.

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Das Segment ist prädestiniert fürs sogenannte „Customizing“. In der Aufpreisliste stehen diverse Zubehör-Features zur Individualisierung. Dazu zählen fette Chrom-Überrollbügel, dicke Räder und coole Camping-Kabinen.

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Der Innenraum des X-Class Concepts präsentiert sich besonders aufgehübscht.

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Wie bei anderen Modellen der Marke bietet der Pick-up auf Wunsch einen freien Bildschirm, MMI-Bedienung, Multifunktionslenkrad, Chrom, Aluminium, Carbon und Leder.

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Ganz so farbenfroh und edel wie die X-Class-Konzeptfahrzeuge wird man sich die Serienmodelle wohl nicht bestellen können. Ganz klar, hier sollen neue Kunden angesprochen werden. Kunden, die jetzt vielleicht ein SUV fahren oder einen Kombi, und die es cooler finden, zukünftig mit einem Pick-up aufzukreuzen. Selbst wenn sie mitten in der Großstadt wohnen.

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Über Leistungen spricht Benzinger noch nicht. Ausgehen sollte man jedoch von mindestens 260 PS und 700 Newtonmeter Drehmoment.

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Für Preise ist es noch viel zu früh. Und sie sind schwer vergleichbar. Denn die X-Klasse gibt es vorerst nur als Doppelkabine. „Wir werden aber wettbewerbsfähige Preise haben“, sagt Marketing-Frau Marion Friese“, schließlich sind wir der neue Mitspieler im Segment. Zur Orientierung: Der VW Amarok, Bestseller in seiner Klasse, beginnt bei 41.000 Euro.

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Historisch betrachtet ist die X-Klasse aber nicht der erste Pick-up von Mercedes. Bereits in den Fünfzigerjahren werkelten Karosseriebauer wie „Binz“ und „Lueg“ an Pkw herum und modifizierten sie zum Kleinlaster.

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