BMW wird am Donnerstag feiern. Im chinesischen Tiexi weiht der Automobilkonzern sein neues Werk ein. In der Fabrik nördlich von Peking wird bereits seit Jahresbeginn Geländewagen X1 produziert. Derzeit läuft das Werk auf einer Kapazität von 100.000 Fahrtzeugen im Jahr, zukünftig soll sie auf 200.000 gesteigert werden.
Mit dem Werk etabliert sich der bayrische Autobauer weiter auf dem weltweit größten Automobilmarkt. 2011 verkaufte der Konzern dort 217.000 Fahrzeuge der Marke BMW und 15.500 der Marke Mini. Damit ist China im ersten Quartal für BMW der wichtigste Absatzmarkt - vor den USA und Deutschland.
Eine solch wichtige Rolle spielt der chinesische Markt für die gesamte deutsche Automobil-Branche. Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlichte heute, dass vergangenes Jahr 308.000 neue Pkw von Deutschland nach China verfrachtet wurden – mit einem Wert von 11,9 Milliarden Euro. Laut den Bundesstatistikern sind das 22,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Gegenüber 2009 hat sich die Ausfuhr nach China sogar verdoppelt. Damals wurden noch 122.000 Pkw exportiert.
Wachsender Wohlstand steigert bei den Chinesen den Wunsch nach deutschen Karossen. Von diesem Trend profitierte seit Jahresbeginn außer BMW mit bisher 107.211 verkauften Autos (+ 35 Prozent) vor allem Audi. In den ersten vier Monaten steigerten die Ingolstädter ihre Verkäufe um 41,4 Prozent auf 124.284 Fahrzeuge. Anders als BMW rechnet Audi aber auch die Verkaufszahlen in Hongkong dazu.
Solche Zahlen aus dem Reich der Mitte machen die angespannte Situation in den von Staatsschuldenkrise geplagten Märkten Südeuropas wieder wett: Audi strebt für 2012 ein Ergebnis wie im Vorjahr an. Der Premiumhersteller hatte 2011 mit einem Gewinn von 4,44 Milliarden Euro und einem Umsatz von 44,1 Milliarden Euro Rekorde aufgestellt.