Dieselgate lässt VWs Verkäufe schrumpfen „Firmen wollen nicht mehr mit einem VW-Diesel beim Kunden vorfahren“

Besonders bei Diesel-Autos sind die Unternehmensflotten wichtige Abnehmer. Im ersten vollen Jahr von Dieselgate bekommt VW die Auswirkungen zu spüren: Selbst die treuen Diesel-Kunden schauen sich nach Alternativen um.

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Ein Auspuff eines Volkswagen auf einem Mitarbeiterparkplatz Quelle: dpa

Der VW-Abgasskandal schlägt sich auch auf den Flottensektor durch: 2016 verkaufte Volkswagen knapp zwei Prozent weniger Dienstwagen, während der Gesamtmarkt mehr als fünf Prozent zulegte. Das berichtet die „Welt am Sonntag (WamS)“ unter Berufung auf Zahlen des auf Dienstwagen spezialisierten Marktforschungsunternehmens Dataforce.

Bei den Dienstwagen mit Dieselmotoren fällt der Unterschied noch deutlicher aus. Volkswagen war hier 7,3 Prozent im Minus, während der Markt um 1,2 Prozent zulegte. „Derzeit prüfen viele Unternehmen ihre Strategie bei der Antriebstechnik“, sagte Marc-Oliver Prinzing, Vorstandschef des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, der Zeitung. „In bestimmten Fällen können sich Benziner durchaus rechnen.“

Aber auch andere Antriebe könnten von der Diesel-Schwäche profitieren: Wie die WirtschaftsWoche aus dem Umfeld von Audi erfuhr, ist die Nachfrage nach Erdgas-Fahrzeugen von den Flottenkunden in den vergangenen Monaten extrem gestiegen. In diesem Sommer bringen die Ingolstädter die Erdgas-Versionen der Mittelklasse-Modelle A4 und A5 auf den Markt. Die Nachfrage sei jetzt schon höher als die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge, so die Quelle.

Das sind die meistgefahrenen Firmenwagen
Audi A3 Quelle: Audi
VW Polo Quelle: Volkswagen
VW Tiguan Quelle: Volkswagen
BMW 5er Quelle: BMW
VW Transporter Quelle: Volkswagen
Opel Astra Quelle: Opel
Ford Focus Quelle: Ford


Bei Dienstwagen ist der Diesel-Anteil traditionell hoch, oft haben nur einige Kleinwagen einen Benziner, weil sich der Selbstzünder in kleinen Fahrzeugen nicht rechnet.

Doch auch bei den größeren Fahrzeugen scheint sich zumindest für Volkswagen ein Image-Problem zu entwickeln. „Wenn die Vertriebsleute der Firmen keine Lust mehr haben, mit einem VW-Diesel bei ihren Kunden vorzufahren, reagieren irgendwann auch die Flottenmanager“, sagt ein VW-Mitarbeiter gegenüber der „WamS“.

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