Digitale Führerscheinkontrolle So bekommt der Fuhrpark eine Führerschein-Polizei

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Alert: Achtung, Kontrolle nicht durchgeführt!

Der Mittelständler Bornemann bietet eine Lösung, mit der über einen RFID-Chip auf dem Führerschein die Fahrerlaubnis kontrolliert werden kann. Das passende Lesegerät von Bornemann kann zum einen ans Tablet oder den Computer angeschlossen werden, womit der Fuhrparkmanager dann kontrollieren kann. „Wir verstehen unsere elektronische Kontrolle nur als Hilfsmittel zur vereinfachten Verwaltung“, sagt Volker Gau, Entwickler bei Bornemann. „Wir wollen uns – anders als andere Anbieter – nicht darauf verlassen, dass die Prüfung allein durch ein elektronisches System durchgeführt wird.“

Darüber hinaus bietet Bornemann zusätzlich ein Lesegerät, das direkt ins Fahrzeug eingebaut wird. In diesem Fall muss der Fahrer bevor er losfährt, das Auto mithilfe seines Führerscheins erst einmal freischalten. So ist eine lückenlose Führerscheinkontrolle noch besser gewährleistet – ohne geprüften Führerschein kann der Mitarbeiter nämlich nicht fahren. Wer seine Frist versäumt, spürt also direkt die Konsequenzen. Außerdem kleiner Nebeneffekt: Mithilfe des Lesegeräts im Auto kann nicht nur die Fahrerlaubnis kontrolliertwerden, sondern Fuhrparkmanager können bei Poolfahrzeugen zum Beispiel bestimmte Autos nur für bestimmte Fahrer freigeben.

Eines haben alle Systeme gemein: Der Fuhrparkmanager kann die Ordner mit den Führerscheinkopien entsorgen. Die Kontrolle ist komplett in der Hand des Dienstleisters. Ist es an der Zeit, wieder eine Führerscheinkontrolle durchzuführen, wird der Dienstwagenfahrer benachrichtigt – in der Regel per E-Mail oder SMS. Dann muss er einen entsprechenden Kontrollpunkt aufsuchen. Das können Tankstellen sein, die die Führerscheinkontrolle anbieten, ein Scanner im Foyer der eigenen Firma oder in Zukunft auch das Handy. Tankstellenfirmen wie beispielsweise Aral, Total, Shell oder DKV bieten etwa über ihre Tankkarten teils selbst, teils mit Kooperationspartnern auch entsprechende Services an.

Kommt der Dienstwagenfahrer der Aufforderung nicht nach, bieten die Dienstleister sozusagen Benachrichtigungssysteme. Nach mehrmaliger Aufforderung wird, wenn nichts geschieht, der Fuhrparkverantwortliche oder der Vorgesetzte des Dienstwagenfahrers informiert und kann dann entsprechend handeln.

In diesen Branchen sind Firmenwagen verbreitet

Wann sich ein solches System lohnt, muss natürlich jeder Fuhrparkmanager selbst entscheiden – Faktoren, die eine solche Entscheidung beeinflussen, liegen vor allem im Zeitmanagement und der Wirtschaftlichkeit. „Rechnen Sie durch, wie viel Aufwand muss betrieben werden eine E-Mail zu schreiben, Unterlagen abzuheften oder digitale Software zu nutzen“, rät Alexander Heinz, Leiter Partnermanagement bei LapID. Auch die Struktur der Mitarbeiter ist ein relevanter Punkt: „Wenn alle Mitarbeiter, die einer Prüfung unterzogen werden müssen, an einem Standort sitzen, ist das einfacher, als wenn sie deutschlandweit verstreut sind“, sagt Amir Roughani, Geschäftsführer von Vispiron Carsync. „Grundsätzlich würde ich sagen, dass es sich ab einer Zahl von 40 Mitarbeitern in jedem Fall lohnt. Sind die Mitarbeiter dezentral, dann eventuell sogar noch früher.“

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