Die E-Auto-Offensive bei W&M rollt ihn kleinen Schritten an: Bislang sind nur vier Elektrofahrzeuge, die sogenannten Stromzwerge, im Einsatz: Zwei stehen in der Niederlassung in Dresden und zwei bei der Hauptverwaltung in Stuttgart. „Die werden von den Mitarbeitern wunderbar angenommen“, sagt Heidrich. „Die Fahrtenbücher zeigen eine solide Auslastung.“ Besonders auf den Kurzstrecken in der Stadt seien sie für die Mitarbeiter interessant und würden gerne genutzt.
„Wir ermöglichen unseren Mitarbeitern diese Fahrzeuge auch privat zu nutzen, um die Elektromobilität einmal zu erleben – den meisten ist das ja noch sehr fremd“, sagt Gentile. Auf diesem Weg versuche man, den Mitarbeitern Elektromobilität näher zu bringen – auch um mögliche Zweifler vom Gegenteil zu überzeugen.
Ist die E-Auto-Zahl bei W&M heute noch klein, soll jedoch nach und nach die Umstellung erfolgen – deshalb werde der Bestandsfuhrpark ständig weiterentwickelt. „Wir schauen uns mehrmals im Jahr Modellvariationen an, sehen uns intensiv auf dem Markt um und sind offen für neue Dinge“, sagt Gentile.
Elektroautos im Kostenvergleich
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
BMW i3 | Strom | 36.150 Euro | 598 Euro | 47,8 Cent |
Mini Cooper S | Super Plus | 26.600 Euro | 542 Euro | 43,4 Cent |
Mini Cooper SD | Diesel | 28.300 Euro | 519 Euro | 41,5 Cent |
Quelle: ADAC
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Citroën C-Zero | Strom | 19.800 Euro | 433 Euro | 34,6 Cent |
Citroën C1 Vti 68 | Super | 13.900 Euro | 388 Euro | 31,0 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Ford Focus Electric | Strom | 34.900 Euro | 665 Euro | 53,2 Cent |
Ford Focus 1.5 EcoBoost | Super | 25.500 Euro | 618 Euro | 49,4 Cent |
Ford Focus 2.0 TDCi | Diesel | 28.100 Euro | 623 Euro | 49,8 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Hyundai IONIQ Elektro | Strom | 33.300 Euro | 587 Euro | 47,0 Cent |
Hyundai i30 1.6 GDI | Super | 22.630 Euro | 562 Euro | 45,0 Cent |
Hyundai i30 1.6 CRDi blue | Diesel | 24.030 Euro | 548 Euro | 43,8 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Kia Soul EV | Strom | 28.890 Euro | 526 Euro | 42,1 Cent |
Kia Soul 1.6 GDI | Super | 19.990 Euro | 529 Euro | 42,3 Cent |
Kia Soul 1.6 CRDi | Diesel | 23.490 Euro | 539 Euro | 43,1 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Mercedes-Benz B250e | Strom | 39.151 Euro | 713 Euro | 57,0 Cent |
Mercedes-Benz B220 4Matic | Super | 34.076 Euro | 773 Euro | 61,8 Cent |
Mercedes-Benz B220d | Diesel | 36.521 Euro | 728 Euro | 58,2 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Nissan Leaf | Strom | 34.385 Euro | 632 Euro | 50,6 Cent |
Nissan Pulsar 1.2 DIG-T | Super | 22.290 Euro | 574 Euro | 45,9 Cent |
Nissan Pulsar 1.5 dCi | Diesel | 22.690 Euro | 535 Euro | 42,8 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Renault Zoë | Strom | 34.700 Euro | 580 Euro | 46,4 Cent |
Renault Clio TCe 90 | Super | 16.790 Euro | 433 Euro | 34,6 Cent |
Renault Clio dCi 90 | Diesel | 20.290 Euro | 454 Euro | 36,3 Cent |
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
Tesla Model S 60 | Strom | 71.020 Euro | 1206 Euro | 96,5 Cent |
Mercedes-Benz CLS 400 | Super | 63.427 Euro | 1198 Euro | 95,8 Cent |
Mercedes-Benz CLS 350d | Diesel | 62.178 Euro | 1156 Euro | 92,5 Cent |
Hinweis: Da Tesla selbst keine Autos mit Diesel- oder Benzinmotor verkauft, hat der ADAC zum Vergleich den Mercedes-Benz CLS herangezogen.
Modell | Kraftstoff | Grundpreis | Kosten pro Monat | Kosten pro Kilometer |
VW e-up! | Strom | 26.900 Euro | 472 Euro | 37,8 Cent |
VW up! 1.0 | Super | 14.255 Euro | 375 Euro | 30,0 Cent |
Denn auch im Fuhrpark von Wolff & Müller verfolgt man eine konkrete Markenstrategie, an der man auch weiterhin festhalten wolle: Bei dem Bauunternehmen fahren die Mitarbeiter eine Auswahl deutscher Automarken, „aber wir werden sie nun demnächst etwas erweitern“, sagt Gentile. Denn da nun vermehrt Elektro- und Hybridfahrzeuge die Flotte prägen sollen, müsse man auf zusätzliche Hersteller setzen. „Weil die Autoindustrie noch nicht so weit ist, dass ein Hersteller allein diese Kriterien abdecken kann“, so Gentile. Die Folge: eine flexiblere Markenstrategie. Zu der gehören für Fuhrparkmanager Heidrich vor allem die alternativen Antriebe von BMW, Mercedes, Audi und VW. „Manche Hersteller stecken – zumindest was man öffentlich sieht – bei den alternativen Antrieben eher in den Kinderschuhen, andere sind dagegen schon weiter“, sagt Heidrich. „Bei uns wird zum Beispiel in Zukunft BMW neu dazukommen, weil für uns dort das Angebot – sowohl Hybrid als auch Elektro – entsprechend gegeben ist.“
Während in Stuttgart und Dresden die W&M-Mitarbeiter bereits elektrische Poolfahrzeuge nutzen und auch verstärkt elektrifiziert werden sollen, sind E-Fahrzeuge für die Außendienstler und im Tiefbau vorerst noch nicht einsetzbar – es fehlt schlichtweg an Reichweite.
Hybride sollen hier vorübergehend die Lücke füllen. „Ich bin gespannt, wo die Reise hingeht und ich bin überzeugt davon, dass die Hybride die Übergangslösung sind bis Elektroautos die Reichweite liefern, die sie Vielfahrern bieten müssen“, sagt Gentile.
In Stuttgart soll in nächster Zeit zum Beispiel ein Hybridfahrzeug in den Pool aufgenommen werden, um auch die Langstrecke zumindest mit einem teil-alternativen Antrieb abdecken zu können und so zumindest lokal auf der Kurzstrecke dank des Elektromotors emissionsfrei gefahren werden kann.
Erster Elektrolader in der Flotte
Trotz der noch schwierigeren Hürde soll bei den Baumaschinen und Nutzfahrzeugen ebenfalls versucht werden, alternative Antriebe zu nutzen. Um erste Erfahrungen zu sammeln, ist für W&M seit Kurzem ein Elektroradlader im Einsatz – laut dem Unternehmen einer der ersten, der in der Branche in Betrieb genommen wurde.
„Wir arbeiten an verschiedenen Konzepten, weil wir auch Vorreiter sein wollen“, sagt Gentile. Das Stuttgarter Familienunternehmen ist bereits einer der Vorreiter im grünen Firmenmanagement: Seit 2010 arbeitet W&M als erstes deutsches Bauunternehmen CO2-neutral – mit einem Umweltmanagementsystem nach DIN EN ISO 14001 und ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001. Das bedeutet unter anderem, der Energieverbrauch wird systematisch erfasst, um ihn mithilfe besonders effizienter Maschinen und Technologien unter eine bestimmte Marke zu senken. Dazu gehört auch ein möglichst geringer Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge.
Unter anderem dafür gab es für das Stuttgarter Familienunternehmen in den vergangenen Jahren verschiedene Auszeichnungen: Zum einen 2014 den Deutschen Nachhaltigkeitspreis und 2016 den Umweltpreis des Landes Baden-Württemberg. „Solche Auszeichnungen geben uns zusätzlich den Antrieb, weiterzumachen“, sagt Gentile.
Nachhaltigkeit lohne sich auch wirtschaftlich und trage dadurch zum Unternehmenserfolg bei – ist man sich bei Wolff & Müller sicher. Allein mit der Nachrüstung von Baumaschinen mit Leerlaufabschaltung spare man zum Beispiel jährlich mehrere hundert Tonnen CO2 – und damit rund 300.000 Euro, rechnet das Unternehmen vor.