GM-Präsident Dan Ammann Der Mann hinter dem Opel-Deal

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Sorge um Opel-Werk Eisenach

Die Marke passt immer weniger in die geplante GM-Zukunft. Die sieht vor allem elektrisch aus. Fast die gesamte E-Technologie stammt aus Detroit, Opel war bei GM als Kompetenzzentrum für Verbrennungsmotoren vorgesehen. Durch den Abgasskandal sind die Zweifel daran gewachsen.

Ammann will weg von Verlustbringern wie dem Europa- und Russlandgeschäft, hin zu neuen Technologien. Die Branche werde sich mit elektrischen und selbstfahrenden Autos binnen fünf Jahren mehr verändern als in den vergangenen 50, sagt er. 1,5 Milliarden Dollar hat GM allein für Zukäufe im Silicon Valley lockergemacht. Allein eine halbe Milliarde investierte der Konzern in neun Prozent am Taxivermittler Lyft.

Während Ammann GM auf Zukunft trimmt, drängen Belegschaftsvertreter und Politik in Deutschland und Frankreich auf ein Weiterso. PSA-Chef Carlos Tavares spielt scheinbar mit. Er soll Kanzlerin Angela Merkel weitreichende Garantien für Opel gegeben haben. Damit bahnt sich eine Fusion zweier Unternehmen an, die wenig Kompetenz bei E-Autos und autonomem Fahren, dafür aber Überkapazitäten und hohe Kosten haben.

Nähmaschinen, Laubfrosch und ein Raketenantrieb
Die Marke mit dem Blitz - Opel Quelle: dpa
Anfang mit Nähmaschinen Quelle: PR
Opels Markenlogo 1862 Quelle: PR
Fahrrad „Velociped“ Quelle: PR
„Patent Motorwagen System Lutzmann“ Quelle: PR
Erste Eigenkonstruktion: Modell 10/12PS Quelle: PR
Opel Zweizylinder-Luxus-Motorrad Quelle: PR

Opel-Kenner Einenkel rechnet mit Einschnitten. Sorgen macht er sich vor allem um den Standort Eisenach. Dort soll ab 2019 nur noch der Mokka vom Band laufen. „Doch eine ähnliche Modellreihe hat PSA bereits“, sagt er. Doppelte Produktion im gleichen Segment werde sich der Konzern dauerhaft nicht leisten können. Auch das Motoren-Werk in Kaiserslautern könnte überflüssig werden.

Ammann muss das dann nicht mehr entscheiden. Er sei „sehr bestimmt“, in dem, was er tue, und halte „sich strikt an den Plan“, urteilt ein Kollege aus dem Aufsichtsrat. Jedenfalls scheint Ammann guter Hoffnung, dass sich GM mithilfe der Frischzellenkur aus dem Valley in der neuen Autowelt gut behauptet. Der Neuseeländer hat sich dauerhaft in Detroit niedergelassen: In einer 90 Jahre alten Villa stehen ihm, seiner Frau und den zwei Töchtern auf 1400 Quadratmetern 15 Schlafzimmer, 15 Bäder, Tanzsaal und Indoor-Swimmingpool zur Verfügung. Die Garage fasst acht Autos, ist noch nicht voll, aber Ammann „arbeitet daran“, wie er sagt. Ob ein Opel zu der Sammlung gehört, ist nicht überliefert.

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