Haldex ZF hat im Poker weiter Nase vorn

Im Übernahmepoker um den schwedischen Lkw-Bremsenspezialist Haldex kann ZF Friedrichshafen auf die Unterstützung des Haldex-Verwaltungsrats zählen.

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Haldex: ZF Friedrichshafen hat die Nase vorn. Quelle: dpa

Im Bieterwettstreit um den schwedischen Nutzfahrzeugzulieferer Haldex bleibt ZF Friedrichshafen trotz eines niedrigeren Gebots der Favorit. Der Verwaltungsrat von Haldex habe einstimmig empfohlen, die auf 120 schwedische Kronen je Aktie erhöhte Offerte des deutschen Autozulieferers vom Bodensee anzunehmen, teilten die Schweden am Montag in Landskrona mit.

Der Bremsenspezialist Knorr-Bremse hat damit mit seinem Gegenangebot weiter das Nachsehen bei den Schweden - obwohl die Münchener fünf Kronen je Aktie mehr bieten. Haldex wertet es höher, dass ZF bereits alle kartellrechtlichen Genehmigungen zusammen hat und eine Übernahme damit schnell gehen könnte.

ZF bietet rund 554 Millionen Euro für die Schweden, Knorr-Bremse 580 Millionen. Haldex fertigt insbesondere Nutzfahrzeugbremsen und Druckluftsysteme. ZF würde damit seine Produktpalette ergänzen. Der weltweit drittgrößte Autozulieferer ist bisher vor allem im Geschäft mit Getrieben und Achsen stark. Insbesondere mit der Haldex-Technologie für die Druckluftbremse will ZF Lücken schließen. „Damit sind wir bei Nutzfahrzeugen in der gleichen Position wie bei Pkw, beherrschen Lenkung, Bremse, Getriebe, Sensorik und Elektronik“, sagte Chef Stefan Sommer vergangene Woche dem „Handelsblatt“.

Bei Knorr-Bremse ergäben sich Überschneidungen. Dabei stünden wohl auch Arbeitsplätze auf dem Spiel, deutete Haldex an. Eine Übernahme durch die Münchener dürfte deutlich länger dauern und könnte damit möglicherweise dem Geschäft schaden, hieß es von den Schweden. Zugleich bestehe ein bedeutendes Risiko für das Scheitern eines solchen Deals.

Haldex-Verwaltungsratschef Göran Carlson hatte seine Aktien bereits an ZF verkauft, insgesamt hält das Unternehmen nach eigenen Angaben bereits 21,24 Prozent der Anteile in den Händen. Knorr-Bremse hat sich nach Angaben vom Freitag 11,35 Prozent gesichert. Beide Bieter würden sich mit der Mehrheit der Aktien zufrieden geben.

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