Kartellverdacht Weitere US-Sammelklagen gegen deutsche Autobauer

In den USA startet die Klagewelle gegen den Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW wegen Kartellverdachts. Sechs Sammelklagen sind bereits eingereicht.

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Matthias Müller und Harald Krüger Quelle: REUTERS

In den USA nimmt die Klagewelle gegen den Volkswagen-Konzern, Daimler und BMW wegen Kartellverdachts langsam Fahrt auf. Inzwischen haben Anwälte mindestens sechs Sammelklagen im Namen von Fahrzeugbesitzern gegen die Autobauer eingereicht, wie aus Gerichtsdaten vom Mittwoch hervorgeht.

Die Klageschriften lesen sich weitgehend deckungsgleich, den Herstellern werden jahrzehntelange verbotene Absprachen vorgeworfen, die unter anderem zu überhöhten Preisen bei Premium-Modellen geführt haben sollen. Die Kläger fordern Strafen und Schadensersatz.

Daimler kündigte auf Nachfrage an, sich mit allen rechtlichen Mitteln zur Wehr zu setzen. Der Konzern sei der Ansicht, dass die Klagen unbegründet seien, sagte ein Sprecher. Eine VW-Sprecherin wollte sich nicht konkret zu den US-Klagen äußern und verwies auf ein älteres Statement, wonach der Konzern bei den Ermittlungen kooperiere. BMW ließ eine Anfrage zunächst unbeantwortet.

Unter den US-Kanzleien ist auch „VW-Schreck“ Hagens Berman, deren Anwälte die erste Sammelklage im Abgas-Skandal von Volkswagen auf den Weg gebracht hatten. Bei ihrer Kartellklage wurde vom zuständigen Gericht in New York bereits eine erste Konferenz im Rahmen des Vorprozesses angesetzt, die am 4. Oktober stattfinden soll.

Weitere Klagen wurden in den US-Bundesstaaten Kalifornien, Florida und New Jersey gestellt. Bei VW sind auch die Töchter Audi, Porsche und Bentley angeklagt. Zudem wird in mindestens einer Klage der Zulieferer Bosch beschuldigt. Die Unternehmen müssen laut US-Recht innerhalb von 21 Tagen nach Klagezustellung reagieren.

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