Koreanischer Autobauer Ssangyong ist nicht tot zu kriegen

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Totgesagte leben länger

Ssangyong-Interims-Chef Lee reiste monatelang kreuz und quer durch die Autowelt und suchte Investoren - mit Erfolg. Quelle: REUTERS

Der koreanische Autozwerg lernte jedoch auch an der Hand von SAIC nicht das Laufen. Die Chinesen machten sich erst Hybridantriebstechnik der Koreaner zu eigen und trieben dann mit einem rigiden Sparkurs die Beschäftigten auf die Barrikaden. Im Sommer 2009 musste das erneut mit 640 Millionen Dollar verschuldete Unternehmen Gläubigerschutz beantragen.

Bei jedem anderen Autounternehmen hätte jetzt das Totenglöckchen geläutet. Nicht bei Ssangyong: Interims-Chef Lee, von der Regierung aus dem Ruhestand gerissen, reiste monatelang kreuz und quer durch die Autowelt und suchte Investoren. Handelseinig wurde er schließlich mit einem Inder: 2012 übernahm Mahindra & Mahindra für umgerechnet 340 Millionen Euro die Mehrheit an Ssangyong Motor. Koreas Regierung war so freundlich, das Unternehmen vorher zu entschulden.

Und nun wird alles besser? Chairman Lee, den die Eigner gebeten haben, bis 2016 zu bleiben, ist optimistisch. 2012 gab es einen neuen Absatzrekord. Und für 2013 wird mit einem Verkauf von 149 300 Autos gerechnet – das wäre ein Plus von 23 Prozent. Im dritten Quartal wurde zudem erstmals seit 2007 ein kleiner Gewinn erzielt.

Vor allem auf Europa, wo sich SUVs großer Beliebtheit erfreuen und wo die Einfuhrzölle für Autos aus Korea infolge des Freihandelsabkommens deutlich sinken, setzt Lee große Hoffnung. Italienische Designer hübschten die Modellpalette Schritt für Schritt auf, deutsche und österreichische Ingenieure brachten die Motorentechnik auf den neuesten Stand.

Auch im oberbergischen Allenbach schöpft Händler Gräve wieder Mut: „Mit den neuen Autos sind wir jetzt sehr gut aufgestellt.“ Er weiß: Totgesagte leben länger.

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