Porsche hat offenbar Lieferprobleme bei seinen SUV-Modellen. Seit Juni könne der Sportwagenbauer viele Neuwagen erst mit einer Verzögerung von sechs bis acht Wochen ausliefern, berichtet das Fachmagazin "Automobilwoche". "Aufgrund weltweiter Engpässe bei einzelnen Zulieferern kommt es bei der Anzeige- und Bedieneinheit für das Porsche Communication Management (PCM) 4.0 derzeit zu Lieferschwierigkeiten", zitiert das Branchenblatt aus internen Unterlagen.
Der Autobauer bestätige die Information auf Nachfrage: "Betroffen sind vorwiegend unsere Baureihen Cayenne und Macan." In den Unterlagen heißt es weiter in einem Hinweis an die Niederlassungen, das Werk Leipzig sei wegen den Kapazitätsproblemen bei der PCM-Versorgung gezwungen, "Fahrzeuge ab Werk vorübergehend ohne Anzeige- und Bedieneinheit" zu bauen. Sprich: Selbst wenn es bestellt ist, läuft das Auto ohne Navi vom Band – das müsse vor der Übergabe an Handel und Käufer fabrikseitig nachgerüstet werden.
Porsche will nach eigenen Angaben die Probleme bis Ende August lösen. Bis dahin müssen sich die betroffenen Kunden mit einem "Mobilitätsersatz" zufrieden geben.
Die beiden SUV sind die meistverkauften Baureihen von Porsche. 2015 wurden mehr als 80.000 Macan verkauft, dazu 73.119 Cayenne. Zum Vergleich: Von der Sportwagen-Ikone 911 konnte Porsche nur rund 32.000 Fahrzeuge verkaufen. Auch zum Halbjahr 2016 lag der Macan mit rund 45.000 Exemplaren in der Porsche-Statistik ganz vorne – mit einem Plus von elf Prozent zum Vorjahreszeitraum.
Mit welchen Kosten Porsche wegen der Lieferverzögerungen und des "Mobilitätsersatzes" rechnet, teilte der Autobauer nicht mit.