Neuer Volvo XC90 Die Speerspitze des Volvo-Angriffs

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„Entscheidung für Vierzylinder war Risiko“

Ich nehme an, dass Sie die 50 Kilometer wegen der gesetzlichen Vorgaben in China anpeilen?
Richtig, das ist enorm wichtig. Ab dieser elektrischen Reichweite gibt es Subventionen und zudem in Städten wie Shanghai sofort eine Zulassung – und nicht erst nach einer Wartezeit.

Auto-Rückrufe in den USA im Jahr 2014

In dem Mittelklasse-Kombi V60 gibt es bereits heute einen Diesel-Hybrid. Wird dieser auch Teil des Volvo-Baukastens?
Ich will nie nie sagen, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. In Europa ist ein Diesel-Hybrid sicher reizvoll. Aber wenn wir ein Hybrid-Modell auch in China und den USA verkaufen wollen, ist die Kombination mit einem Benzinmotor die bessere Wahl.

Gerade in den USA lief es für Volvo zuletzt nicht gut. Um das angepeilte Wachstum zu erreichen, muss der XC90 auch dort ein Erfolg werden. Ist es da eine kluge Entscheidung, im Land der großen V8-Motoren ausschließlich auf Vierzylinder zu setzen?
Auch unsere Wettbewerber folgen dem Trend zu kleineren Motoren. Wir sind aber die Einzigen, die diesen Weg so konsequent gehen. Damit können wir deutlich bessere CO2-Werte erreichen. Wir haben diese Entscheidung nicht blauäugig getroffen, wie manche glauben. Als wir diese Entscheidung vor vier Jahren getroffen haben, war das ein Risiko. Am Ende ist es uns aber gelungen Motoren zu bauen, welche die Leistung eines Sechszylinders mit den Emissionen eines Vierzylinders verbinden.

Wissenswertes über Schweden

Nicht alle US-Kunden sind als Spirtsparer und Umweltfreunde bekannt.
Die Sorge, dass das Auto wegen des Vierzylinder-Motors abgelehnt wird, habe ich nicht. Das sehen wir auch bei anderen Baureihen, die bereits ausschließlich mit Vierzylindern verkauft werden. Ich glaube, dass es in den USA einen höheren Anteil an Plug-In-Hybriden geben wird. Natürlich gibt des Kunden, die weiterhin einen V8-Big-Block fahren wollen. Aber in den USA hat sich trotz der sagenhaft niedrigen Spritpreise eine Klientel gebildet, welcher der Umweltschutz wichtig ist. Und die greifen dann zu einem XC90 mit Plug-In-Hybrid.

Ein weiteres Thema, bei dem Sie Ihren Weg sehr konsequent gegangen sind, ist das Bedienkonzept im Innenraum. Sind Sie mit dem tablet-artigen Touchscreen und dem Verzicht auf fast alle Tasten nicht über das Ziel hinausgeschossen?
Überhaupt nicht. Viele Hersteller haben versucht, die auf dem PC erlernte Bedienlogik in das Auto zu übertragen. Ein solches System mit seinen Untermenüs funktioniert im Auto aber nicht. Wir haben vor vier Jahren ein Entwicklerteam von Nokia übernommen, das die Benutzeroberfläche für den Einsatz im Auto optimiert hat. Wir haben das aber nicht im Labor vor uns hin entwickelt, sondern ständig Volvo-Kunden und Fahrern von Autos anderer Marken vorgeführt, um ein Feedback von potenziellen Käufern zu erhalten. Wir verwenden bestimmte Technologien, die aus Smartphones bekannt sind, haben aber auch bewusst keine Kopie eines iPhones fürs Auto entwickelt.

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